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Die Konzeption der Ausstellungsreihe „2 aus...“ sieht vor, dass jeweils ein Vorstandsmitglied des Kassel Kunstverein als Kurator/in eine Stadt auswählt, aus der er/sie dann zwei unabhängig voneinander arbeitende Künstler zu einer gemeinsamen Ausstellung einlädt. Peter Anders hat sich in Berlin umgesehen und seine Wahl getroffen: Frank Kästner (1966) und Dierk Schmidt (1965 ).

Frank Kästner

Der Berliner Künstler Frank Kästner stellt in seinen Installationen die vertraute Welt der Dinge auf den Kopf: Ein Auto, eingesponnen in einen Kokon aus Zuckerwatte, zerstückelte Fahnenmasten, die wie Gliedmaßen über den Wänden liegen, eine Luftschutzsirene, die auf Glasplatten ruht und so zu einem überdimensionalen Kinderkreisel wird. Entscheidend für den raumbezogenen Arbeitsprozess ist das Kombinieren von alltäglichen Gegenständen, Objekten und Vorgängen. Denn die Ordnung des Alltags kehrt sich in den Installationen um: Alltägliches verwandelt sich in Neues und wird ungewöhnlich und absurd. Die poetische Stimmung der Arbeiten, ihre bisweilen bezaubernde Wirkung, täuscht Harmlosigkeit nur vor. Frank Kästners Arbeiten bewegen sich im Spannungsfeld von Bezauberung und Entzauberung. Alltäglichem und Einzigartigem, Bedrohlichem und Fragilem. Für den Kasseler Kunstverein realisiert der Künstler eine neue Installation.

Dierk Schmidt "Ich weiß... was du nicht weißt 'When opinion becomes an occasion for calculation'"

Dierk Schmidts Malerei hat ihren Ausgang in der semiotischen Analyse des gemalten Bildes als „Maschine“ genommen. Heute setzt er sich in seinen malerischen und textuellen Arbeiten mit der kritischen Revision einer besonderen Möglichkeit der Malerei auseinander: der Möglichkeit, weit über das bloße Abbilden geschichtlicher Begebenheiten hinaus, erneut mit einer erweiterten Definition des Historienbildes zu arbeiten. „Dierk Schmidts Arbeiten lässt sich als Konfrontation unterschiedlicher ‚Regime’ von Repräsentation und Bedeutungsproduktion beschreiben, die entgegen einem bloßen Abbilden gesellschaftspolitischer, ökonomischer und kunstspezifischer Realitäten dieses durchaus streitbar kommentiert oder auch ironisiert. Als Träger seiner Malerei nutzt Schmidt Transparente PVC- und Spiegelfolie, einen Bildträger bzw. ein reflexives ‚Medium’, das fast prädestiniert scheint, Transparenzen herzustellen und Überlagerungen aufzuzeigen. Mit analytischer Schärfe und großer malerischer Kompetenz durchleuchtet er die Verstrickungen unterschiedlicher Interessen (-gruppen) in die visuelle wie gesellschaftliche Produktion von Bedeutung“. (K. Rebbert) Dierk Schmidt wird im Kasseler Kunstverein ebenfalls eine neue Arbeit zeigen.

Während der Ausstellung ist zu jedem der Künstler ein Katalog erschienen. Pressetext

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2 aus... Berlin
Frank Kästner und Dierk Schmidt
Kurator: Peter Anders