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Die Galerie Max Hetzler zeigt neue Gemälde von Frank Nitsche in den Galerieräumen Zimmerstraße 90/91.

Frank Nitsches aktuelle Bilder führen seine spezifische Formsprache fort: es sind darunter große, querformatige Kompositionen aus dichten, abstrakt anmutenden Formen- und Flächenarrangements. Die aktuelle Erscheinung der einzelnen Werke ist dabei häufig das Endprodukt verschiedener Stationen und Überarbeitungsprozesse. Ausgangspunkt ist zunächst ein auf die Leinwand gezeichneter Entwurf, ein Liniengerüst, das dann in einem aktuellen malerischen Prozeß mittels Verwendung vor allem kühler, stumpfer und kalkig wirkender Farben formuliert und ausgeformt wird. Die Vorstufen des Werkes bis zu seiner Vollendung sind dabei im fertigen Bild oftmals zu erahnen: bereits bemalte Partien wurden abgeschliffen und legen somit Untergünde frei und Linienstrukturen sind in flächige Überformungen untergetaucht. Damit entsteht ein besonderer Kontrast zwischen flachen, farbig klar umrissenen Segmenten und der Suggestion einer mehrfach gestaffelten Tiefe. Außer diesem Kontrast ist häufig eine starke, oft spiralartige Bewegung spürbar, die vor allem durch die dynamischen Liniengeflechte erzielt wird.

Nitsches Bilder scheinen zunächst vollständig abstrakt zu sein, sie erlauben aber dennoch gegenständliche Assoziationen. Die komponierten Flächen können manchmal eine verzerrte Gesichts- oder Schädelform andeuten oder einen zeitgemäß typographierten Schriftzug.

Insgesamt wirken die neuen Gemälde Nitsches noch architektonischer, zeichenhafter und technischer als seine früheren Werke und sind stärker als zuvor von den synthetischen Formungsmöglichkeiten des Computers inspiriert. Sichtbar wird dies z. B. in der eigentümlichen Verschmelzung von präzisen Winkeln und sanften, elgant erscheinenden Kurven und einer Plastizität, die zugleich nüchtern und phantastisch ausufernd erscheint. Nitsche führt diese und andere virtuelle Gestaltungsmöglichkeiten des computerisierten Designs in seine Malerei ein und verbindet sie hier virtuos mit der ganzen Reichhaltigkeit an genuin malerischen Mitteln, zu denen mehrschichtig aufgebrochene und geglättete Formen gehören, akribisch geschwungene Bögen, deren Pinselspur unvermittelt ausläuft, oder Farbspritzer, die auf einer glatten nüchternen Fläche stehen geblieben sind.

Frank Nitsche, geb. 1964, lebt und arbeitet in Berlin. Zwischen 1988 und 1993 studierte er an der Hochschule für bildende Künste (HfBK) in Dresden. Dies ist Frank Nitsches zweite Einzelausstellung in der Galerie Max Hetzler.

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Frank Nitsche
Die Unvereinbarkeit von Newtons Gravitationstheorie und der speziellen Relativitätstheorie