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Die Galerie Max Hetzler zeigt neue Gemälde von Frank Nitsche in den Räumen der Zimmerstrasse.

Wer das Œuvre von Frank Nitsche kennt, wird überrascht sein. Es handelt sich bei den zwölf ausgestellten Werken ausschließlich um kleinformatige Leinwände.

Parallel an mehren Leinwänden arbeitend, formt er vorgezeichnete Entwürfe im malerischen Prozess zu Flächen und komplexen Liniengerüsten. Meist ist dieser Entstehungsprozess direkt am Werk nachzuvollziehen: durch Abschleifungen bemalter Partien werden Untergründe freigelegt, andernorts überlagern sich Linienstrukturen, tauchen in Farbflächen ein und gewinnen durch wiederholtes Übermalen an Intensität und Tiefenwirkung. Nitsches Werke sind mit Seriennummern statt mit Bildtiteln versehen.

Die lineare Formensprache Nitsches scheint der Ästhetik von (vornehmlich architektonischen) Computerprogrammen entsprungen, gleichwohl bedient er sich mit Nichten dieses technischen Hilfsmittels. Er spielt mit Logos, Zeichen und perspektivischen Linien und transformiert diese in seine eigene malerische Bildsprache.

Die hier ausgestellten Werke Nitsches erlauben gegenständliche Assoziationen, auch wenn sie zunächst abstrakt scheinen. Filigrane Linien rufen Erinnerungen an Brücken- oder Dachkonstruktionen hervor. Durch Wechselbeziehungen von Linie und Fläche entstehen Räume, in deren Tiefe man fast sogartig gezogen wird. Teils bleibt jedoch dem Betrachter der Zutritt unvermittelt verwehrt und er muss neu ansetzen, um Strukturen des Bildraumes begreifen zu können.

Pinselspuren und winzige Farbspritzer bleiben auf den Leinwänden Nitsches bewusst stehen. Kräftige Grüntöne werden von zarteren Pastelltönen gebremst und zurückgehalten. Eine kleine magentafarbene Ecke, eine hauchdünn gezogene, zunächst kaum sichtbare rotschimmernde Linie setzen im Bild Kontraste und schaffen neben dem dominierenden Grün Plastizität.

Frank Nitsche, 1964 in Görlitz geboren, lebt und arbeitet in Berlin. Zwischen 1988 und 1993 studierte er an der Hochschule für bildende Künste (HfBK) in Dresden.

Diese ist Frank Nitsches dritte Einzelausstellung in der Galerie Max Hetzler.

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Frank Nitsche: Green