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Seit Anfang der 90er Jahre hat Franz Ackermann (Jahrgang 1963) ein vielschichtiges Werk entwickelt, das die subjektive Erfahrung des Reisens ebenso thematisiert wie Globalisierung, Mobilität und Tourismus. Aquarelle, großformatige Gemälde und Wandmalerei in Kombination mit Fotografien, Architekturmodellen, Lichtquellen, Postern und Zeichnungen werden zu vitalen Rauminszenierungen verbunden.

Ackermanns Werk repräsentiert eine individuelle Aneignung und Vermessung der Welt, in der unterschiedliche Erzählstränge aufeinander prallen. Aufgeladen mit der Energie kräftiger Farben und dynamischer Bewegung im Wechsel von Perspektiven und Proportionen entstehen überbordende narrative Erlebnisräume, die das Gegenstück zur minimalistischen Neutralität des White Cube bilden.

Zwar stehen die klassischen Techniken der Bilderzeugung wie Aquarell, Zeichnung, Gemälde und Wandmalerei im Zentrum des Werkes, doch werden sie in ein prinzipiell offenes, prozesshaftes System überführt, das ständig erweiterbar ist und andere Gattungen wie die Fotografie oder die Skulptur souverän integriert. So entsteht ein dichtes Netz komplexer Beziehungen und Verweise, das den simultanen, sich überlagernden Realitätsoberflächen unserer sich schnell verändernden Welt entspricht.

Mit fast einhundert Arbeiten aus den letzten zehn Jahren ist Eine Nacht in den Tropen die bisher umfassendste Werkübersicht des Künstlers in Deutschland. Für die Kunsthalle Nürnberg konzipierte Ackermann eine neue, veränderte Fassung der bereits 2002 in der Kunsthalle Basel gezeigten Ausstellung. Während die Basler Präsentation von einem Künstlerbuch begleitet wurde, erscheint zur Ausstellung in der Kunsthalle Nürnberg im Verlag Edition Minerva, Wolfratshausen, eine ausführliche Projektdokumentation in englischer und deutscher Sprache (120 S.). Pressetext