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Als Höhepunkt des Ausstellungsjahres 2012 zeigt die Sammlung Moderne Kunst in der Pinakothek der Moderne ihre bislang größte Ausstellung mit rund 95 Frauendarstellungen von drei der einflussreichsten Künstler des 20. Jahrhunderts: Pablo Picasso, Max Beckmann und Willem de Kooning.

Die Ausstellung entwickelt für die herausragenden Frauenbildnisse – darunter selten gezeigte Leihgaben – auf über 1800 qm in 14 Sälen einen neuen Kontext: In fünf Kapiteln werden Frauen als Urbild oder als erotische Femme fatale, als in sich ruhende Geliebte oder als Ikone der Zeitgeschichte gezeigt.

Frauen treten in den Gemälden von Picasso, Beckmann und de Kooning äußerst differenziert auf, sind von eigenständiger Bedeutung und werden in ihren Darstellungen immer wieder zu einem sensiblen Spiegel gesellschaftlicher Aktualität und politischen Zeitgeschehens. Sie sind natürlich auch Projektionsfläche männlicher Sehnsüchte und Begierden, aber vielmehr Katalysator für eine Auseinandersetzung mit der eigenen Biografie sowie der Zeitgeschichte (bei Picasso), sie werden zum in sich freien, unabhängigen Gegenbild (bei Beckmann) oder zur eigenständigen Kraft, in der künstlerische Ausdrucksmöglichkeiten kulminieren (bei de Kooning).

Ausgehend von der künstlerischen Auseinandersetzung mit der Rolle der Frau im Werk dieser drei Ausnahmekünstler des 20. Jahrhunderts distanziert sich die Ausstellung bewusst von den populären Auffassungen über Picasso, Beckmann und de Kooning. Die Rolle, die sie Frauen in ihrer Kunst beimessen, geht weit über einseitige Festlegungen und Klischees von Weiblichkeit hinaus.

Kuratorin Carla Schulz-Hoffmann: »Anders als zahlreiche, verbreitete kunsthistorische Interpretationen nahelegen, stellen Picasso, Beckmann und de Kooning freie und emanzipierte Frauen dar. Ihre Werke provozieren uns heute immer noch, obwohl pornographische Bilder Teil unserer visuellen Kultur sind. Das bedeutet meines Erachtens, dass die Bilder der drei Künstler uns auf einer tieferen Ebene ansprechen und so die Kraft der Kunst belegen.«

Leihgeber und Katalog Die Ausstellung umfasst mit 92 Gemälden Werke aus den wichtigsten internationalen Museen wie etwa The Metropolitan Museum, The Museum of Modern Art, New York, The Art Institute of Chicago, The Saint Louis Art Museum, National Gallery of Australia, Canberra, Eremitage, St. Petersburg, Tate Gallery, London, Centre Georges Pompidou, Musée d‘Orsay, Paris, Kunsthaus Zürich, Kunstmuseum Basel, Fondation Beyeler, Riehen sowie zahlreichen Privatsammlungen.

Parallel erscheint ein reich bebilderter interdisziplinärer Katalog in deutscher und englischer Sprache mit Beiträgen von Siri Hustvedt, Richard Shiff, Feridun Zaimoğlu, Uwe M. Schneede, Michael Köhlmeier, Elisabeth Bronfen, Doris Dörrie und Carla Schulz-Hoffmann.

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Frauen. Pablo Picasso, Max Beckmann, Willem De Kooning
Kuratorin: Carla Schulz-Hoffmann