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Vom Herbst 2006 bis zum Frühjahr 2009 reiste der Maler Friedel Anderson immer wieder die Elbe entlang. Er malte in Etappen zu allen Jahreszeiten den Fluss und seine Landschaft, seine Städte und Plätze vom Quellgebiet bis zur Mündung. Die Ernte dieser Malreisen - mehr als 160 Gemälde - macht bewusst, dass der Strom wieder, ungehindert durch ideologisch gezogene Grenzen, zu einer Deutschland und Europa verbindenden Realität wurde. Ihn säumen berühmte Stätten der Vergangenheit und Zeugnisse der modernen Welt - in ihrer ursprünglichen Natur erhaltene Gestade und Bauten des technischen Zeitalters.

Friedel Anderson hat alles, was ihm begegnete, ungeschönt und unverstellt gemalt, genau beobachtend und spontan, sicher und mit souveräner Beherrschung seines Metiers, in wechselndem Licht und Kolorit, unbekümmert um herrschende Tendenzen. Er zeigt die gegenwärtige Wirklichkeit, er verzichtet auf jede literarische oder mythologische Deutung, er führt kein Plädoyer für oder gegen Veränderungen. Der Wechsel des Bestehenden wurde vielmehr zum Stimulans seiner Malerei.

Unter den Zyklen Andersons, die seit den frühen Neunziger Jahren entstanden, gilt seine "Elbreise" als der bislang unfangreichste und anspruchsvollste. Ein Teil dieser Bilder wurde während des Herbstes in Hamburg mit unerwartet großem Zuspruch präsentiert und von der deutschen Presse einhellig gewürdigt, u.a. von der Frankfurter Allgmeinen, von Die Zeit und Die Welt. Der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag widmete dem Zyklus am 3. Oktober 2009, zum Tag der Deutschen Einheit, eine eigene, umfangreiche Edition. Das im Deutschen Kunstverlag 2009 erschienene Katalogbuch "Friedel Anderson Die Elbe. Eine Malreise von der Quelle bis zur Mündung" wurde bereits in zweiter Auflage verlegt. Ein großer Teil der Gemälde fand bereits während der Hamburger Ausstellung Aufnahme in öffentliche und private Sammlungen. Die Galerie Döbele hatte jedoch schon zuvor eine Auswahl der Arbeiten getroffen, die jetzt in Dresden gezeigt werden können, insgesamt 60 Gemälde. Für Dresden radierte der Künstler zudem drei farbige Blätter. Den Schwerpunkt der Dresdner Ausstellung bilden die Ansichten von Dresden und des Elbtals vom Elbsandsteingebirge bis Meißen. Der Verlauf des jungen Flusses zwischen der Quelle und der deutsch-tschechischen Grenze und auch die übrigen Strecken der Flusslandschaft sind in Beispielen vertreten, so dass die Ausstellung die Elbe in ihrem ganzen Verlauf noch einmal sichtbar macht.

(Heinz Spielmann)

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Friedel Anderson
Die Elbe - eine Malreise von der Quelle bis zur Mündung