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Am Donnerstag, den 15. Oktober 2015, eröffnet um 19 Uhr im D21 Kunstraum Leipzig die von Patrik Haggren und Mikhail Lylov kuratierte Ausstellung »From Here to Afternoon«. In der Ausstellung werden künstlerische, wissenschaftliche und soziale Techniken versammelt, die Bewegung und Organisation abstrahieren und verknüpfen. Bewegung wird in der Ausstellung als ein Konzept gesehen, das in jedem Fall über Formalisierung und Kontrolle hinausgeht indem es auch verschiedene Gegenstrategien ermöglicht.

Die Kontrolle von Bewegung funktioniert im Rahmen der Organisation von Arbeit genauso wie in der Organisation dagegen. Es stoßen Techniken auf ihre Gegenstrategien, die von außen die Bewegung von Individuen und Kollektiven beeinflussen und kontrollieren: langsames Arbeiten als Form des kollektiven Widerstandes in Italien; der individuelle Kampf eines russischen Künstlers, der seine Haft als Zeit für intensive Produktion nutzt; die Sprache der Piktogramme, die der Künstler Gerd Arntz erfand, um aus rationalen Individuen innerhalb von Massenbewegungen Subjekte zu machen; Rudolf Labans aus Kristallformen entwickelte Tanzbewegungen und anthropologische Filme, die sich der Bewegung und dem Affekt bedienen.

»From Here to Afternoon« befasst sich mit den Spuren taktischer Beziehungen zwischen Kapital und Arbeit, Staat und Individuum. Es sollen nicht nur die Symbole des Widerstands rekonstruiert werden, sondern Bewegung als transversales Konzept sichtbar gemacht werden, das Gegenbewegungen und Gegenstrategien erzeugt.

Die Ausstellung entlehnt ihre Gesten fotografischen Bewegungstudien aus dem frühen 20. Jahrhunderts. Diese Technik wurde von Lillian und Frank Gilbreth erfunden, den beiden wichtigsten Protagonisten des Management Engeneering in den USA, und durch den russischen Neurophysiologen Nikolai Bernstein, Begründer der modernen Bewegungswissenschaft am Zentralinstitut für Arbeit in Moskow (TsIT) verbessert.

Der Eintritt zur Ausstellung ist frei.

Die Ausstellung »From Here to Afternoon« wird gefördert vom Kulturamt der Stadt Leipzig. Wir bedanken uns bei der Galerie für Zeitgenössische Kunst.