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fünfmalskulptur zeigt Skulpturen von fünf Bildhauerinnen, die sich durch eine spezifische künstlerische Ausdrucksweise auszeichnen. Der Titel wiederholt den einer Ausstellung des Westfälischen Kunstvereins aus den 1980er Jahren, mit der fünf Künstler präsentiert wurden, deren Arbeiten sich mit Bezug auf poetische Tendenzen der arte povera und der individuellen Mythologien entwickelten. Seitdem hat die Skulptur durch den Einbezug von Sub- und Popkulturen, Design und Werbung einerseits eine Bereicherung, durch die Entgrenzung der Gattungen andererseits eine Relativierung erfahren. Die kontinuierliche und ihrer Zeit vorgreifende Arbeit von Künstlerinnen wie Isa Genzken wurde in jüngster Zeit jedoch neu bewertet und die autonome Skulptur gewann neues Interesse in den Ateliers und Galerien. Entgegen der Tradition minimalistischer und abstrakter Skulptur hat sich in den 1990er Jahren eine erzählerische, subjektivistische und formal ambitionierte Kunst formuliert, die über den Einsatz vielfältiger, reicher, artifizieller wie traditioneller Materialien neue bildnerische Sprachen findet.

Die in der Ausstellung präsentierten Arbeiten zeigen einen aktuellen, hybriden und provokativen Umgang mit klassischen Ideen der Skulptur. Natürliche Medien wie Holz und Ton werden mit synthetischen wie Dichtungsmasse und Styropor verbunden, klassische „Frauenstoffe“ wie Wolle und Keramik werden durch sperrige Materialien wie Spiegelglas und Kacheln gebrochen. Aus der Musik- oder Werbesprache geliehene Titel, ungewohnte Kontraste von Material verschiedenster Herkunft sowie die Adaption von Bildern bringen erzählerische und psychologische Momente zum Tragen. Seien es apokalyptische oder epische Landschaften wie bei Isa Genzken oder Anne Chu, seien es irrwitzige oder esoterische Figuren wie bei Rachel Harrison oder Christina Mackie, oder widerum sich vegetativ formende Wollgebilde bei Alex Bircken – die Skulpturen gehen ihr Gegenüber, den Betrachter, auf neue unmittelbare Weise an. Es gibt weder Denk- noch Fühlverbote und dennoch eine Ernsthaftigkeit, die die Bildhauerei nicht in selbstgefällige oder eskapistische Vorstellungen entlässt. Durch die komplexen und heterogenen Arbeiten der zwischen den 1940er und 1960er Jahren geborenen Künstlerinnen wird in fünfmalskulptur Skulptur als neu bearbeitetes und virulentes Feld vorgestell

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fünfmalskulptur

Künstler: Alexandra Bircken, Anne Chu, Isa Genzken, Rachel Harrison, Christina Mackie