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ERÖFFNUNG: FREITAG, 18. NOVEMBER, 17 UHR

Der kanadische Künstler Gareth Moore (*1975) hat für seine Ausstellung im Bielefelder Kunstverein fünf internationale Künstlerkolleginnen und -kollegen gebeten, einen Kurzfilm für Kinder zu produzieren. Die eingeladenen Künstlerinnen und Künstler Ulla von Brandenburg, Keren Cytter, Geoffrey Farmer, Julia Feyrer und Harrell Fletcher hatten freie Hand bei der inhaltlichen und formalen Gestaltung ihres Films. Gareth Moore hat lediglich die fünf Beiträge zu einem Episodenfilm zusammengefasst und mit Vorspann und Abspann versehen. Eine Referenz für dieses Projekt waren, neben der eigenen Faszination für populäre Kinderfernsehformate, die »Children’s Tapes« (1974) des amerikanischen Aktionskünstlers Terry Fox.

Die Besonderheit von Moores Konzept liegt jedoch nicht nur in der Kollaboration und Beschäftigung mit dem Medium Film. Ebenso wichtig ist die Präsentationsform und die Tatsache, dass der Film ausschließlich von Kindern besucht werden kann. Erwachsene können ihn nur sehen, falls ein Kind ihre Begleitung benötigt. Das Ausstellungsformat, welches Moore für »Children’s Films« entwickelt hat, bewegt sich zwischen Kinderkino, Lehrfilm und Wanderzirkus. Denn der Film wird nicht im Kunstverein gezeigt, sondern tourt durch die Stadt Bielefeld. An wechselnden Standorten in Schulen, Kinder- und Jugendzentren finden wöchentliche Vorführungen mit einem 16mm-Filmprojektor statt. Ort und Zeitpunkt werden über Plakate im Ausstellungsraum des Bielefelder Kunstvereins, im Bielefelder Stadtraum sowie mit einer eigenen Projektwebsite über das Internet bekannt gegeben. Im Obergeschoss des Bielefelder Kunstvereins sind deswegen nur die von den Künstlern gestalteten Ankündigungen und Filmposter zu sehen.

Kinder sind damit die »exklusive« Zielgruppe von Moores Projekt. Dem regulären Besucher bleibt der Zugang zum eigentlichen Bestandteil der Ausstellung verwährt. Damit unterläuft Moore charmant nicht nur die herkömmliche Präsentationsform einer institutionellen Einzelausstellung und die Erwartungen der klassischen Zielgruppe eines Kunstvereins, sondern auch die Vermittlung an sich. Die wenigsten erwachsenen Besucher oder auch Kunstkritiker werden den Episodenfilm über die direkte Anschauung erfahren.

Das Projekt »Children’s Films« wird zusammen mit dem International Project Space, Birmingham und der Contemporary Art Gallery, Vancouver produziert. Im Anschluss an die Ausstellung im Bielefelder Kunstverein wird das Projekt 2012 in England und Kanada gezeigt. Weitere Informationen dazu auch auf der Website: http://www.childrensfilms.ca/

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CHILDREN´S FILMS
von Ulla von Brandenburg, Keren Cytter, Geoffrey Farmer, Julia Feyrer, Harrell Fletcher
präsentiert von Gareth Moore