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Dennis Rudolph

Dennis Rudolph arbeitet im Medium Zeichnung (Bleistift u. Tusche auf Papier) und Graphik (Tiefdruck), wobei in altmeisterlicher Manier Linie und Schraffur seine Arbeiten dominieren. Die Ausführung lässt an kunsthistorische Vorbilder des deutschen Mittelalters wie Albrecht Dürer oder an die wissenschaftlichen Traktate der italienischen Hochrenaissance denken, gleichermaßen aber auch an die Ästhetik des Comics. Vergleichbar dem amerikanischen Kollegen Raymond Pettibon greift Dennis Rudolph die unterschiedlichsten künstlerischen Gattungen zwischen High and Low auf, um damit auch die jeweiligen Funktionszusammenhänge zu evozieren.

In Ausstellungen bringt Dennis Rudolph ein überbordendes Konvolut von Blättern und Bildern installativ in Gestalt von narrativen Genealogien, Stammbäumen und Kosmen an. Innerhalb dieser hermetischen Systeme treffen Selbstbildnisse des Künstlers auf Familienporträts und Soldatenbilder. Es begegnen sich Darstellungen von berühmten wie fremden Persönlichkeiten, realer wie fiktiver politisch-religiöser Gruppierungen (Stefan George und sein „Jünger-Kreis“. Diskriminierungsszenen der chinesischen Revolution, stehen neben islamischen Terroristen und Freischärlern etc.

Dennis Rudolph hinterfragt über das geistig-transzendentale Medium der Zeichnung das Medium Bild als eine Instanz öffentlicher Repräsentation, Akklamation und Kritik.

Jana Gunstheimer

Jana Gunstheimer hat eine fiktive Firma „Nova Porta“ – „eine Organisation zur Bewältigung von Risiken“ begründet. Hiermit öffnet sie die Tür zu einer neuen Welt, in der sogenannte „Poa's“ (Personen ohne Aufgaben) in Reservaten leben, Individualität gesetzlich geregelt wird und private Geheimnisse einer zentralen Verwaltung anvertraut werden müssen. Zu Dokumentationszwecken entstehen Malereien der fiktiven Szenarien, von denen eine latente Gefahr ausgeht.

Die Idee ihrer Arbeit für den Dortmunder Kunstverein ist, dass man eine Person namens F., ihres Zeichens Mitglied der Organisation Nova Porta, herausnimmt und beobachtet. Es gibt einen auktorialen Erzähler, der alles über F. weiß und jede Handlung, jeden Fehler etc. kommentiert und dokumentiert. Alles, was F. Betrifft, wird dokumentiert: sei es sein Werdegang bei Nova Porta, seine körperliche Verfassung, Gedanken, Gefühle, Aufenthaltsorte, begangene und unterlassene Taten... Allerdings soll man ständig das Gefühl haben, nicht zu F. vordringen zu können, man ist zu nah dran, weiß alles, aber versteht nichts. Wer oder was F. ist, wird dabei nicht so ganz klar. Die Bilder, die F. zeigen, zeigen ein Wesen mit seltsamem Äußerem, es hat eine Art Maske oder Perücke auf dem Kopf, man weiß nicht, ob F. männlich oder weiblich ist. Die Wirkung dieser Inszenierung ist mysteriös verrätselt und bedrohlich.

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Geheime Gesellschaften
Jana Gunstheimer und Dennis Rudolph