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Einmalige Themenschau zum 20. Jahrestag des Falls der Berliner Mauer: 
Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zeigen Werke von Georg Baselitz, die in Auseinandersetzung mit Dresden und seiner Geschichte entstanden

Zum 20. Jahrestag des Falls der Berliner Mauer präsentieren die Galerie Neue Meister und die Gemäldegalerie Alte Meister der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden in der Sonderausstellung „Georg Baselitz. Dresdner Frauen“ (10. 10. 2009 - 28. 2. 2010) Hauptwerke von Georg Baselitz, die auf einmalige Weise den Ort der Ausstellung mit dem Schaffensprozess des Künstlers verknüpfen. Die vom Künstler und seiner Frau konzipierte Präsentation beinhaltet insbesondere Werke, die in enger Auseinandersetzung mit Dresden und seiner Geschichte entstanden sind. Die Stärke der Auswahl besteht im thematischen Schwerpunkt, wie er so noch nie zu sehen war – anders als bei Überblicksschauen.

An zentraler Stelle im Semperbau, im Gobelinsaal, werden zwei große Werkgruppen aus dem Oeuvre von Georg Baselitz gezeigt, die zu den bedeutendsten künstlerischen Auseinandersetzungen mit der einschneidenden Zäsur 1989 gezählt werden müssen. Zum einen ist das monumentale Werk „45“ aus dem Kunsthaus Zürich zu sehen. Wenige Wochen vor dem Mauerfall, im September 1989, hat der Künstler die 20 großformatigen Sperrholzplatten fertig gestellt. Das Hauptwerk zur deutschen Geschichte nimmt ein nicht nur in der Erinnerung des Künstlers prägendes Ereignis auf: die Zerstörung von Dresden und das in einer Feuerapotheose apokalyptisch aufleuchtende Ende des Zweiten Weltkriegs. Das in „45“ vorherrschende Motiv – eine Frau, die vor meist dunklem Hintergrund wie aus einem Fenster verstört in die Welt blickt – hat seinen Gegenpart in den „Dresdner Frauen“, entstanden 1990, einer Gruppe von gelb gefassten und grob behauenen monumentalen Holzskulpturen auf hohen Sockeln.

An diesen Kern der Ausstellung angelagert sind in den angrenzenden Galerieräumen Gemälde und Zeichnungen wie das „Nachtessen in Dresden“ und „The Bridge Ghost‘s Supper“. Sie zeigen sowohl Baselitz‘ Bezugnahme auf die christliche Bildtradition als auch seine künstlerischen Vorbilder, unter anderen Edvard Munch und die Künstler der BRÜCKE. Auf diese Weise rücken Dresden, der Geburtsort Deutschbaselitz und damit die sächsische Herkunft des Künstlers wie selbstverständlich ins Blickfeld.

Nach den großen monographischen Ausstellungen der Staatlichen Kunstsammlungen zu Gerhard Richter 2005 und Sigmar Polke 2007, wird mit Georg Baselitz der dritte, international äußerst renommierte zeitgenössische Künstler, dessen Ursprünge in Ostdeutschland liegen, geehrt. „Georg Baselitz. Dresdner Frauen“ beschließt aber nicht nur die Trias, sondern läutet gleichsam wie ein Paukenschlag die letzte Etappe auf dem Weg der Sanierung des Albertinums ein, das als „Museum der Moderne“ Mitte 2010 eröffnet wird und Dresden den Blick auf die Kunst des 19. bis 21. Jahrhunderts zurückgibt.

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Georg Baselitz
Dresdner Frauen
Kuratoren: Andreas Dehmer, Andreas Henning