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Vom 20. Juni bis 25. August 2008 zeigt das Kupferstich-Kabinett der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden mit druckgraphischen Unikaten, Zustandsfolgen und seltenen Probedrucken eine ganz besondere Auswahl des druckgraphischen Œuvres von Georg Baselitz, einem der großen Künstler unserer Zeit. Die rund 160 Exponate, die zwischen 1964 bis 1983 entstanden, stammen aus der exzellenten Sammlung von Herzog Franz von Bayern und wurden in ihrer Gesamtheit nie zuvor öffentlich ausgestellt. Die Ausstellung ist eine Kooperation mit der Staatlichen Graphischen Sammlung München, Heimat der Schenkung aus der Sammlung Herzog Franz von Bayern, und wird im Herbst dieses Jahres auch in der Pinakothek der Moderne in München zu sehen sein.

Die Druckgraphik entdeckte Baselitz früh als wichtiges Medium seiner künstlerischen Arbeit neben Malerei, Zeichnung und Bildhauerei. Die ersten Radierungen entstanden im Jahr 1964. Fortan experimentierte er mit den verschiedensten Techniken wie der Kaltnadelradierung, der Aquatinta, später mit dem Holz- und Linolschnitt und schuf ein umfangreiches Werk auf Papier, das bis heute fortgeführt wird. Entgegen den damaligen Tendenzen nutzte Baselitz die Druckgraphik nicht zur Vervielfältigung, sondern als eigenständiges künstlerisches Ausdrucksmittel. Konzentriert auf die Jahre von 1964 bis 1983 stellt das Kupferstich-Kabinett eine Auswahl des für den Künstler so wesentlichen Schaffensbereiches vor. Dieser wurde aus hauptsächlich ikonographischen Themenfeldern und formal-ästhetischen Fragestellungen gespeist, die Baselitz auch in Zeichnung und Malerei beschäftigten. Gezeigt werden Blätter mit Themen wie „Helden“, „Adler“ oder „Bäume“, in denen Baselitz die spezifischen gestalterischen Möglichkeiten der Druckgraphik auslotet. Darunter sind auch die bekannten Motivumkehrungen, mit denen er seit 1969 arbeitet.

Mit dieser Präsentation werden die traditionellen Ausstellungsräume des Kupferstich-Kabinetts im 3. Obergeschoss des Residenzschlosses nach einer nahezu zweijährigen Schließung, bedingt durch die Baumaßnahmen im Schloss, wiedereröffnet.

Zur Ausstellung wird es neben einem im Hatje Cantz Verlag publizierten Katalog zum Preis von 39 € ein umfangreiches Begleitprogramm geben. So werden beispielsweise Carla Schulz-Hoffmann, Leiterin der Pinakothek der Moderne in München, und Siegfried Gohr, Professor an der Kunstakademie Düsseldorf und ehemals Leiter des Museums Ludwig in Köln, in ihren Vorträgen am 10. bzw. 24. Juli 2008 verschiedene Aspekte des Werks von Georg Baselitz beleuchten. In einem Gespräch zum Thema Holzschnitt am 21. August 2008 diskutieren die Dresdner Künstler Jan Brokof und Frank Lippold, Werner Wittig mit dem Kunsthistoriker Jürgen Gottschlich vom Spendhaus in Reutlingen über ihren Umgang mit dieser für Baselitz so wichtigen Technik. Ein 1999 entstandenes filmisches Porträt des Künstlers präsentiert die Dresdner Filmemacherin Marion Rasche am 7. August 2008. Neben Sonderführungen, auch für Schulklassen, wird es Workshops zur Technik der Radierung und des Holzschnitts geben sowie Kunstgespräche zu verschiedenen Themen direkt in der Ausstellung.

Ort: Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kupferstich-Kabinett, Residenzschloss,

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Georg Baselitz
Druckgraphik von 1963 bis 1983 aus der Sammlung Herzog Franz von Bayern
Ort: Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kupferstich-Kabinett, Residenzschloss

Baselitz – Ausstellung aus bautechnischen Gründen vorzeitig beendet