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Das Museum Goch widmet dem 1965 in Tel Aviv geborenen Bildhauer Gil Shachar eine umfangreiche Einzelausstellung.

In seinen Arbeiten setzt sich der Künstler mit seiner Alltagswelt auseinander. Ob es sich um Portraits ihm bekannter Persönlichkeiten oder um schlichte Alltagsgegenstände handelt, Gil Shachar überträgt die Dinge in Wachs und Kunstharz und schafft so ein mimetisches Abbild seiner Realität, der trompe-d`¦il Malerei des Barock vergleichbar.

Gil Shachar verleiht den Dargestellten Personen und Dingen eine große Nähe und Präsenz, die den Betrachter unmittelbar angeht. Insbesondere in seinen Portraits entsteht durch das verwendete Wachs eine Oberfläche, die an die Ästhetik von Totenmasken erinnert. Aber trotzdem all seine Figuren die Augen geschlossen zeigen, entziehen sie sich nicht dem Betrachter, vielmehr fordern sie ihn auf, hinter das Geheimnis des Lebens zu gelangen, sie locken ihn zu immer genauerem Hinsehen, um das "im Innern der Skulptur verborgene" seiner Persönlichkeit (Nurrit David) zu erkennen.

Gil Shachar sucht nicht das Flüchtige, das Vergängliche. Vielmehr entlässt er seine Skulpturen, ob es sich nun um Portraits oder Alltagsgegenstände handelt in die Zeitlosigkeit. Aber gerade hierdurch überzeugen seine Bilder von dieser Welt in ihrer hohen Eindringlichkeit. Insbesondere in seinen Portraits spielt er mit diesem suggestiven Effekt.

In der Welt des Gil Shachar stehen die Dinge gleichberechtigt nebeneinander, das Küchenhandtuch neben dem Bildnis des Nachbarn, der Schwester oder des Soldaten. Der Künstler tatstet all ihre Oberflächen ab. Die Haut wird für ihn zu einer sensiblen Membrane, die uns etwas über den Schein der Dinge und damit über unsere Realität verrät.

Gil Shachars Arbeitsweise ist ausgesprochen langsam, man mag sie auch als zögerlich beschreiben, im positivsten Sinne. Er widmet jedem seiner Objekte viel Zeit. Ausstellung und Katalog werden aus diesem Grund die letzten 10 Jahre seiner Arbeit in den Blick nehmen sowie zahlreiche Leihgaben aus Sammlungen und Privatbesitz mit einbeziehen.

Mit dieser Ausstellung setzen wir unsere Auseinandersetzung mit der jungen israelischen Kunst fort. Nach "Nashakia - Junge Kunst aus Israel" (2002), in der wir zehn in Israel lebende Künstlerinnen und Künstler vorstellten, fokussieren wir nun den Blick auf die Position eines in Deutschland lebenden israelischen Künstlers.  Pressetext

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Gil Shachar "Truglose Bilder"