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Als erste österreichische Institution zeigt die Landesgalerie Linz das betörend schöne und gleichzeitig verstörende Werk des amerikanischen Fotografen Gregory Crewdson. Die Ausstellung präsentiert alle wichtigen Werkblöcke des 1962 in New York geborenen Künstlers, darunter auch die soeben fertiggestellte Serie „Beneath the Roses“ aus den Jahren 2003 bis 2005.

Vor der Kulisse amerikanischer Vorstädte und mit deutlichen Bezügen auf das Hollywoodkino entwirft Crewdson seit Mitte der 1980er Jahre Bilder über Neurosen, Ängste und geheime Wünsche einer Gesellschaft, die in die Bodenlosigkeit der eigenen Psyche blickt. Seit der Serie „Twilight“ entstehen seine aufwändigen, perfekt schönen Fotoinszenierungen an filmähnlichen Sets, teils im Studio, teils „On Location“, mit einem großen Team und einer exakten, oft wochenlangen Planung.

Selbst einflussreicher Lehrer an der Universität in Yale, formuliert Crewdson seine Arbeit auf der einen Seite als realistische Schilderung des ländlichen Amerikas und knüpft damit an die dokumentarische Haltung von Walker Evans oder William Eggleston an. Mit theatralischer Lichtregie, der Einbeziehung des Fantastischen und Märchenhaften sowie dem Bekenntnis zu breit angelegter Erzählkunst entwickelt er andererseits die große Traditionslinie der inszenierten Fotografie weiter, die sich spätestens seit Cindy Sherman und Jeff Wall als eine der wichtigsten Ausdrucksformen aktueller Fotokunst erweist.

So realisiert Gregory Crewdson unglaublich spannende Bilder, die situativ wie ein Film wirken.

Die Ausstellung in der Landesgalerie Linz ist eine Kooperation mit dem Kunstverein Hannover und wird durch eine Publikation im Verlag Hatje Cantz begleitet.

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