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Gretel Haas-Gerber (1903-1998) lernte in ihrem langen Malerinnen-Leben alle malerischen Positionen des 20. Jahrhunderts kennen, blieb aber immer der figürlichen Malerei treu.

Zu einem Bildthema, das sich durch ihr gesamtes Werk zieht, sind Frauen geworden. Gretel Haas-Gerber erweist sich als genaue Beobachterin der weiblichen Körper- und Seelenzustände, wie sie sich in der schwierigen Zone zwischen Fremd- und Selbstbestimmung zu bilden suchen.

Diesem für die Künstlerin so wichtigen Bildthema ist die Ausstellung unter dem Titel „Frauenzimmer“ gewidmet. Der zwischen geschichtlich-kulturellem Ernst und Witz oszillierende Titel ist Programm: War im Mittelalter mit „Frauenzimmer“ ein Frauengemach, eine Frauenstube gemeint, so mischen sich im Laufe der Zeit leicht schräge, bis ins Despektierlich-Obszöne gehende Bedeutungen ein. In den Bildern von Gretel Haas-Gerber wird genau dieses Oszillieren sichtbar: Die gesellschaftliche Missachtung wird keineswegs geleugnet, sie wird vielmehr zu Ausgangspunkt eines Widerstandes in den ephemeren Formen von Grazie, Würde und Witz gemacht. „Die Hausfrauenbilder... kreisen um ein Thema: Die Arbeit von Frauen jenseits der anerkannten Erwerbsarbeit und die damit verbundenen Lebenssituationen.“ (Marianne Schuller)

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Gretel Haas-Gerber
Frauenzimmer
Ort: Städtische Galerie