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GROTESK

Eine Gruppenausstellung mit
Oded Arad, Tina Born, Christa Dichgans, Peter Duka, Blalla W. Hallmann, Hans Jürgen Kallmann, Vitek Marcinkiewicz, Sammlung Paula Löffler, Sammlung Dr. Schüssler, Andreas Seltzer, Marcus Weber, Kata Unger, Reiner Zitta u.a.

In seinem Text über die Karnevalisierung der Literatur beschreibt Michail Bachtin burleske Motive, die er der ästhetischen Konzeption der Renaissance zuordnet und "grotesken Realismus" nennt. Diesem Grotesken, das im Werk von Rabelais genauso lebendig ist, wie in den Bildwelten von Hieronymus Bosch und Pieter Breugel d. Ä., geht es vor allem um die Fragwürdigkeit aller Ordnungen und Begrenzungen. Bei Rabelais etwa konzentrieren sich die Motive hauptsächlich auf die Darstellungen des Körpers, des Essens, des Trinkens, des Sexuallebens, des Ausscheidens. Imaginationsort dieser Motivik ist: die Hölle. Aber die ist "kein schauriger Feuerpfuhl, sondern eine fidele, auf den Kopf gestellte Welt."

Dieser Welt und ihren Maskeraden widmet sich die von Andreas Seltzer kuratierte Ausstellung "Grotesk" in der Galerie Laura Mars. Das Groteske wird hier als eine hybride Form verstanden, die zwischen Karikatur und schwarzem Humor, zwischen Schreckbildern und magischem Abwehrzauber, zwischen Rückgriffen auf den Manierismus und karnevalesken Erfindungen wechselt.
Das Spiel mit den Verwandlungskräften der Maske, die Lust an der Verzerrung, an Fratze und Grimasse, ergibt so ein vieldeutig fantastisches Pandämonium.