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Bruseum

Günter Brus und Alfons Schilling um 1960
Ausstieg aus dem Bild
19.11.2021‒13.02.2022

Günter Brus und Alfons Schilling lernen sich Ende der 1950er-Jahre in der Klasse für Malerei an der Akademie für angewandte Kunst in Wien kennen. Gemeinsam verbringen die beiden ab Jänner 1960 mehrere Monate auf Mallorca, wo sie über die amerikanische Künstlerin Joan Merrit die explosive Energie des abstrakten Expressionismus kennenlernen.

Zurück in Wien entwickeln sie eine gestische Malerei, die den Bildraum völlig ignoriert. Man trifft sich beinahe täglich, diskutiert die Herausforderungen der Malerei und wie man Jackson Pollock überwinden könne. Beide Künstler streben nach einer sich in alle Richtungen gleichwertig entwickelnden, expansiven Malerei. Ihre gemeinsame Ausstellung 1961 in der „Galerie Junge Generation“ in Wien ist der Höhepunkt dieses malerischen Ringens.

Schilling löst sich in der Folge vom Problem der konventionellen Tafelmalerei durch die Erfindung seiner Rotationsbilder. Mit dem drehbaren Bild gelingt ihm die Aufhebung der Malerei in Form von zu Licht werdenden optischen Farben und Formen. Brus legt den Fokus hingegen auf die Bewegung des Körpers vor der Leinwand, löst die Geste von der Malerei und entwickelt seine Aktionskunst. Die Ausstellung im BRUSEUM widmet sich jener kurzen Zeit um 1960, in der die beiden Künstler über die Malerei des Informel zu ihrer international bedeutsamen Neuausrichtung der Kunst finden.