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Ungeachtet aller formalen und inhaltlichen Unterschiede verbindet die Fotoarbeiten von Axel Baumgärtel, Anja Jensen, Izima Kaoru und Ralf Peters das Merkmal der Inszenierung. Nun ist Inszenierung als Gegenstand fotokünstlerischer Praxis nicht gerade neu. Vielmehr dienen ihre Arbeiten insbesondere als Ausgangspunkt für die Frage: Was sehen wir eigentlich? Wie eindeutig ist Wirklichkeit definiert? Eine erste, scheinbar nahe liegende Antwort lautet: Wir sehen das, was uns die Künstler zeigen.

Anhand der gezeigten Werke wird zudem offenbar, wie hier die Erkenntnis verinnerlicht wurde, dass fotografische Bilder wesentlich sind für die Konstruktion von Wirklichkeit. Wirklichkeitserfahrung – oder sagen wir besser Wirklichkeitsaneignung – wird von einer irritierenden Verknüpfung von Konstruktion und Manipulation geprägt. So sind die Fotografien von Baumgärtel, Jensen, Kaoru und Peters im besten Sinne listenreiche Reflexionen auf die Vieldeutigkeit von Realität.

Hier wird Wirklichkeit in einer solchen Weise behandelt, dass entscheidende Brüche offenbar werden. Folglich bedeuten derartige künstlerische Ansätze nicht zwingend Wahrheitsfindung oder Erkenntnis, sondern das Aufwerfen von Widersprüchen und Fragen. Was wir wirklich über die Natur dieses Sachverhaltes erfahren, der allgemein Wirklichkeit genannt wird, ist minimal. Und das brachte schon Paul Virilio in seiner „Ästhetik des Verschwindens“ lakonisch auf den Punkt: „Man darf seinen Augen nicht mehr trauen.“

Pressetext

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Haben wir den Ozean verloren?“

Inszenierte Fotografie von Axel Baumgärtel, Anja Jensen, Izima Kaoru, Ralf Peters