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Hans-Christian Schink
Freundschaftsanfrage No.1
27. Februar – 10. Juli 2022

Die erste „Freundschaftsanfrage“ des Von der Heydt-Museums gilt Hans-Christian Schink (geb. 1961 in Erfurt). Mit einer Präsentation, die Arbeiten des Fotografen aus den zurückliegenden zwei Jahrzehnten mit Hauptwerken aus der Sammlung zur Landschaftsmalerei im 19. Jahrhundert zusammenführt, eröffnet das Wuppertaler Museum eine Ausstellungsreihe, in der renommierte zeitgenös- sische Künstler eingeladen werden, sich mit den reichhaltigen Beständen des Hauses auseinanderzusetzen.

Schinks Werk beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der Landschaft als Resultat der Interferenzen von Natur und gestaltetem Raum, ein geschichtsträchtiges Genre, dessen Konventionen und Codes er gleichermaßen bestätigt wie hinter- fragt.

Den Pionieren der Moderne wie Caspar David Friedrich, Ferdinand Hodler, Claude Monet, Paul Cézanne und Vincent van Gogh stellt Schink ausgewählte fotografische Arbeiten gegenüber. Eine herausragende Rolle wird dabei die von 2012 bis 2019 entstandene Reihe „Hinterland“ spielen, in der Schink mit ebenso viel Sachlichkeit wie Sensibilität die Landschaften Mecklenburg-Vorpommerns und Brandenburgs erkundet.

Auch die Foto-Reihe, die Schink 2005 im tropischen Regenwald von Vietnam erstellt hat, tritt in einen Dialog mit der Malerei des deutschen und französischen Naturalismus. Dagegen scheint Schink mit seiner Art der Annäherung an das faszinierende Phänomen des Sonnenlichts in seiner „1h“-Serie wiederum ei- nem Maler wie Edvard Munch verwandt. Ganz neu sind unterdessen Schinks Unterwasserlandschaften: Statt den Blick in die Weite zu richten, blickt er hier in die (Un-)Tiefen von zunächst unscheinbar wirkenden Tümpeln und Wasser- stellen. Es offenbaren sich verwunschene Orte, in die kein Auge eindringt, die nur mittels Kamera entdeckt werden können – im 19. Jahrhundert aber ähnlich von Malern des Symbolismus erfunden wurden.