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Hans Op de Beeck verwendet in seinem Œuvre ein breites Spektrum an Medien – er malt, zeichnet, fotografiert, filmt, entwickelt Skulpturen und monumentale Installationen. Ausserdem schreibt er Novellen und entwirft Bühnenbilder. In seinen Parallelwelten schafft er fiktive Orte, Momente und Charaktere, von denen er hofft, dass der Betrachter sie für einen Moment als etwas Reales akzeptiert. In seinem Spiel mit der Illusion hinterfragt der Künstler das komplexe Verhältnis von Realität und Repräsentation; von dem, was wir sehen und dem, was wir glauben wollen, um mit der eigenen Unzulänglichkeit besser umgehen zu können. Seine suggestiven, visuellen Bildwelten produzieren in uns beunruhigende, melancholische Bilder voller Ambivalenz und spiegeln auf diese Weise die tragisch-komische Absurdität unserer postmodernen Existenz wieder. In der neuen Werkgruppe Sea of Tranquility thematisiert Op de Beeck die Faszination und Utopie eines Luxusdampfers in Anlehnung an historische, gigantische Schiffe, wie die Titanic oder Queen Mary. Dabei hinterfragt er gängige Vorstellungen des Glaubens an eine unfehlbare Technologie.

Im zweiten Teil der Thuner Ausstellung zeigt Op de Beeck weitere Arbeiten, die sein vertieftes Interesse an der Panorama-Architektur vergegenwärtigen und so auch einen Dialog mit dem Thun-Panorama schaffen. Das Kunstmuseum Thun zeigt die erste institutionelle Einzelausstellung des belgischen Künstlers in der Schweiz. Sie ist in Zusammenarbeit mit Le Grand Café, Centre d’art contemporain, St. Nazaire (F), ARGOS in Brüssel (B) und CAP in Burgos (E) entstanden.