artist / participant

director

press release only in german

Hans Op de Beeck. The Pond Room
02.06.2017-10.09.2017

Das künstlerische Werk des Belgiers Hans Op de Beeck ist multidisziplinär ausgerichtet.

Es umfasst große Installationen, Skulpturen, Filme, Videos, Fotoarbeiten, Bilder, Zeichnungen, Texte, Theater und Musik. Op de Beeck vereint banale und dekorative Gegenstände, Alltagshaltungen und klassische Posen, Natur und Kultur zu faszinierenden Environments.

Hans Op de Beeck schreibt über seine künstlerische Arbeit: „Die Werke sind ein Kommentar zu unserer tragikomischen menschlichen Lage, dazu, wie wir unseren Lebensraum im Kleinen wie im Großen nach Art eines Bühnenbildes manipulieren und dazu, wie wir in dieser anthropomorphisierten Umwelt versuchen, unsere eigene Irrelevanz und Sterblichkeit mit Ritualen und Gewohnheiten abzuwenden.

Dies alles mag ziemlich gewichtig klingen, doch die Kunstwerke selbst sind mit Sicherheit weder dramatisch noch schwerfällig, sondern mit einer erheblichen Prise Absurdität und Humor versehen. Ein Großteil der Tragödie steht zwischen den Zeilen, so verhalten und subtil wie möglich.“[1]

Für die Montagehalle lässt Hans Op de Beeck eine fiktive, monochrome, mystische Gartenlandschaft um einen zentral gelegenen Teich entstehen. Umgeben von Bäumen und monumentalen Steinen, durchsetzt mit Chesterfield Sofas, erzeugt der Künstler eine Atmosphäre, die unserer irdischen Zeitwahrnehmung enthoben erscheint. Die raumfüllende Arbeit sensibilisiert unsere Wahrnehmung von Umwelt und Natur, indem wir herkömmliche Referenzsysteme verlassen, unseren alltäglichen Zeitbezug verlieren und uns in einer meditativen und multisensorischen Situation wiederfinden.

Das Video „Staging Silence (2)“, das in einer Art Geräteschuppen präsentiert wird, zeigt in einer statischen Kamerastellung zwei anonyme Hände, die ständig abwechselnde aber stets menschenleere Landschaften und Orte mit einfachsten Mitteln visualisieren. Glanzvolle Ansichten einer Großstadt wechseln sich ab mit unberührten dschungelartigen Landstrichen, verändern sich zu mystischen dunklen Orten und zerfallen am Ende. Hans Op de Beeck gelingt es frappierend realistische Wirklichkeiten zu zaubern, sie an Erinnerungsmomente unserer eigenen Geschichte zu koppeln, um letztendlich das Gefühl einer zeitlosen Befindlichkeit an einem nicht näher bekannten Ort entstehen zu lassen.

[1] Hans Op de Beeck, Stille Kulisse und wandernde Komparsen, Ausstellungskatalog Sammlung Goetz, München, 2014

Die Ausstellung wurde in freundlicher Zusammenarbeit mit der Galerie Krinzinger realisiert.