press release only in german

Bis 1997 stellte der englische Galerist Nic Treadwell regelmässig an der Basler Kunstmesse ART aus. Seine skurrile und witzige Koje gehörte zu den magnetisiernden Anziehungspunkten, zu den wohltuenden Gegensätzen im Einerlei der Zeitkunst. Zu Treadwells Künstlern gehörte auch ein Schweizer, Hans-Ruedi Wüthrich aus Zuzwil BE. Wüthrichs groteske, aus Ton geformten Figuren und Szenen machen aber bloss einen Teil seines ungewöhnlich vielseitigen Schaffens aus. Die meiste Schaffenszeit widmet Hans-Ruedi Wüthrich der Malerei. Die Ausstellung im Kunsthaus Grenchen greift aus dem umfangreichen Werk des 55jährigen Künstlers die neue Malerei auf Leinwand und Papier heraus. Das Motivspektrum reicht von Brachlandschaften, Bächen und Sümpfen bis zu verdorrten Sonnenblumen. Sein eigentliches Thema ist aber nicht die Darstellung von visuellen Erfahrungen, sondern die Spiegelung emotionaler Wirklichkeit. Die Schlüsselwerke sind Bilder, die er im Anschluss an eine vierwöchige Südostasien-Reise im Jahr 1968 geschaffen hat. Unterwegs war ihm nur möglich zu zeichnen und zu fotografieren. Zuhause suchte Hans-Ruedi Wüthrich nach einer Möglichkeit, die sich überschneidenden Erinnerungen adäquat darstellen zu können. Er verwendete Fotovergrösserungen als Malgrund. Mithilfe des Computers veränderte er die eigenen Fotos so, dass sie seinen Farbvorstellungen entsprachen und als Basis für Gemälde dienen konnten, in die er häufig auch noch zusätzliche Collageelemente einfügte. Dieses computergestützte Vorgehen befriedigte ihn voll und ganz. Es erlaubt ihm, eine Vielzahl von Eindrücken miteinander verschmelzen zu lassen und mehr als "blosse Netzhauterfahrungen" malerisch umzusetzen. Nach ähnlichem Prinzip hat er auch südfranzösische Landschafts- und Raumerlebnisse bearbeitet.

only in german

Hans-Ruedi Wüthrich