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Der Münchener Künstler Hans Schork hat mit seinen Lichtkästen einen ganz eigenen Beitrag zur Lichtkunst des 20. Jahrhunderts geleistet. Bereits 1967 schuf Schork sein erstes lichtkinetisches Objekt; mit Bewegung und Licht machte er, wie viele andere Künstler der Zeit, eigentlich Immaterielles zum künstlerischen Material. Das Ergebnis seiner Experimente sind die von ihm selbst so genannten „Kastln“: Flache Kästen aus schwarzem Acrylglas, auf deren Oberfläche sich ein faszinierendes Lichtspiel verfolgen lässt: Lichtpunkte wandern über die Fläche, verdichten sich zu Linien und Lichtgarben, verschwinden und blitzen wieder auf. Mal scheinen sie geometrischen Mustern zu folgen, mal erzeugen sie ein scheinbares Chaos, das jedoch – wie der Sternenhimmel – seine eigene Ordnung hat.

Das sich stetig wandelnde Lichtbild entfaltet eine suggestive Wirkung, die den Betrachter zum Innehalten bewegt. Vielfältige Assoziationen stellen sich ein: an eine in der Ferne liegende Stadt oder an den Sternenhimmel, in dessen Unendlichkeit das Auge versinkt. Die Wirkung der Arbeiten ist meditativ, ja spirituell – ein Aspekt, den Schork betont, wenn er die Apsis der Kunsthalle Jesuitenkirche mit einem großen Werk in Triptychonform bespielt.

In der dunklen Jahreszeit gibt die Ausstellung in der Kunsthalle Jesuitenkirche dem Besucher die Gelegenheit, innezuhalten und sich vom Spiel des Lichts verzaubern zu lassen. Zu entdecken sind Arbeiten Hans Schorks aus vier Jahrzehnten: vom ersten lichtkinetischen Experiment "Anfangen, wie es anfing" bis hin zu ganz neuen Werken. Skizzenbücher und Konstruktionszeichnungen geben Aufschluss über den Entstehungsprozess der geheimnisvollen Objekte. Ergänzt wird die Ausstellung mit farbigen „Lichtmalereien“ und „Lichtzeichnungen“, Fotografien, in denen Schork zufällig beobachtete Lichtphänomene in Langzeitbelichtung fotografisch festhielt.

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Hans Schork
Lichtwege – Zeiträume