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Eröffnung: Freitag, 11. März, 2016, 18 - 21 Uhr

Die Konrad Fischer Galerie freut sich, neue Arbeiten von Harald Klingelhöller präsentieren zu dürfen.

Seit den 80er Jahren konfrontieren die Skulpturen Harald Klingelhöllers den Betrachter mit einem Ort reflexiver Spannung zwischen sprachlicher Bedeutung und skulpturaler Präsenz. Bereits die poetischen Titel der Arbeiten lassen eine tiefergehende Verflechtung von Text, Metapher und Produktionsprozess erahnen. Die Beweglichkeit und das nur Zusammengefügte der einzelnen Elemente innerhalb der Arbeiten - wie etwa Schubladen (in den Schrankversionen), Kettenglieder oder an Mobiles erinnernde, von der Decke herabhängende Strukturen, sowie ihr Erscheinen als Versionen - deuten darauf hin, dass zwischen den Worten und (Kon-)Texten allerdings eher der flexible Sprachfluss als ein fest gefu?gtes Theorem adressiert wird. Vielmehr setzen sie einen permanenten Prozess zwischen diskursiver Verortung und physischer Erfahrung der Skulptur in Gang.

In der aktuellen Ausstellung werden drei verschiedene Werkserien präsentiert: Die Schattenversionen, eine 2008 begonnene Werkserie, die ihre Formen den Schattenbildungen der „buchstäblichen“ Arbeiten der 80er und 90er Jahre verdanken. Die Ketten, seit 2012, in denen die Abfolge der titelgebenden Worte in die Ordnung ihrer Kettenglieder übernommen wird. Platziert in Raumecken oder von Wand zu Wand gespannt, markieren sie ihre Orte als Räume hinter Räumen, real und konzeptuell. Die bei- den Ketten „Im Traum der Träumer erwachen die Geträumten“ spannen so in der Ausstellung einen Ort zwischen Präsenz, Traum und Erwachen auf.

In seiner aktuellen Werkserie Echos ordnet Harald Klingelhöller hexagonale Messing-, Stahl- oder Aluminium-Profile auf Stahlseilen der Ordnung akustischer Spektrogramme folgend an. In den Raum gerufene Fragen wie „Will you be there?“, „Will you remember?“ oder „Which world?“ kehren, Echos gleich, als materielle Sonogramme in den Raum zurück.

Harald Klingelhöller wurde 1954 in Mettmann geboren. Von 1976 bis 1982 studierte er an der Kunstakademie Düsseldorf bei Klaus Rinke. Schon früh stellte er gemeinsam mit Thomas Schütte, Reinhard Mucha, Wolfgang Luy und Ludger Gerdes aus. Seit 1993 lehrt er an der Kunstakademie Karlsruhe. Seine Arbeiten wurden in zahlreichen international bedeutenden Ausstellungen gezeigt wie z.B. bei den Skulpturprojekten Münster (1987), auf der documenta 9 (1992) sowie in zahlreichen Einzelausstellungen, u.a. im Museum Haus Esters, Krefeld (1988), in der Kunsthalle Bern (1988), in der Whitechapel Gallery in London (1990), im Van Abbe Museum, Eindhoven (1990), im Portikus, Frankfurt am Main (1992), im Lenbachhaus München (1997) und im Museu Serralves, Porto (2007).