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CHOI&LAGER Galerie freut sich, Ihnen die Ausstellung „Have a Good Day, Mr. Kim!“ vorstellen zu dürfen. Die Ausstellung findet vom 27.06. bis zum 21.08.2015 in den Kunsträumen der Michael Horbach Stiftung statt und widmet sich zeitgenössischer Kunst aus Südkorea.

Unter der Leitung der Schriftstellerin, Kuratorin und Kunstberaterin Sunhee Choi setzt sich die Galerie CHOI&LAGER seit 2006 verstärkt für die Unterstützung südkoreanischer KünstlerInnen in Europa ein. Im Rahmen dieser Mission findet jedes Jahr eine Ausstellung in Paris statt. Die diesjährige Ausstellung in Köln ist aber ein deutlich größeres und vielseitigeres Pendant zu dieser.

Mit seinem historischen Bezug zu Korea schaffen Köln im Speziellen und Deutschland im Allgemeinen einen schönen Rahmen und greifen die Kernfrage der Ausstellung nochmals auf. Nach dem Zweiten Weltkrieg sind viele Koreaner als Gastarbeiter nach Deutschland gekommen und haben hier ein neues Zuhause gefunden. Diese Emigration erklärt, warum Deutschland die zweitgrößte Gemeinde koreanischstämmiger Auswanderer in Westeuropa aufweist. Es ist aber nicht nur das jeweilige Erleben eines Wirtschaftswunders, sondern auch das Gefühl, Teil einer Nation zu sein, welche durch Ideologie geteilt wurde, das Korea und Deutschland verbindet.

Mehr als 50 Jahre nach dem Arbeitsmigrationsvertrag von 1963 sind die Mitglieder der koreanischen Gemeinde ein fester Bestandteil der deutschen Gesellschaft geworden. Trotzdem vergessen sie ihre Herkunft nicht, sondern geben sie an Folgegenerationen weiter. Dadurch entsteht ein völlig neues Gefühl der Zugehörigkeit und Identität, welches sich nicht so einfach zusammenfassen lässt.

Durch diese Zweiteilung der Identität entwickelte sich auch die Kernfrage der Ausstellung. Hierfür steht bereits der Titel „Have a Good Day, Mr. Kim!”, der durch die Vermischung alltäglicher Nettigkeit und des in Korea verbreiteten Familiennamens Banalität transportiert, während die Ausstellung mit ihrer Vielfalt aus Medien, Methoden und kritischen Anregungen erst preisgibt, was hinter der Fassade steckt.

Weltweit ist Korea immer stärker in den Medien präsent, sei es durch kulturelle Exporte, technologische und infrastrukturelle Einwirkungen auf die moderne Welt oder durch negative Schlagzeilen wegen staatlicher und privater Korruption. Die sogenannte „koreanische Welle“ kennt scheinbar keine Grenzen, doch typisiert sie ein Koreabild, ohne es zu wollen.

CHOI&LAGER hofft, mit der Ausstellung eine ernste Debatte auszulösen, die sich nicht nur mit den neuen Denkmustern zeitgenössischer Kunst auseinandersetzt, sondern die die verschiedenen Stereotype hervorhebt und kritisch hinterfragt.

TEILNEHMENDE KÜNSTLER: bekgin, Hyungkoo Lee, Ji In Park, Jinyoung Yu, Jukhee Kwon, Seahyun Lee, Soonhak Kwon, Xooang Choi, Yongbaek Lee, Yoonsuk Choi, Younghun Kim, Stella Sujin, Sungpil Chae, Meekyoung Shin, Leenam Lee