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Wir freuen uns, mit "AETHER" die erste Einzelausstellung des Berliner Künstlers Henry Kleine bei SEPTEMBER ankündigen zu können. In seiner Arbeit knüpft Kleine an die verschiedensten Traditionen und Diskurse in der Gegenwartsmalerei an, so etwa an Mark Rothkos Spätwerk, Gerhard Richters abstrakte Bilder, die semi-abstrakte Malerei Howard Hodgkins oder die konzeptionellen Werke Wayde Guytons. Kleine geht es um die Findung einer ultrasensiblen und zugleich gänzlich unpathetischen Malereiform. Die Hauptantriebskraft in seiner Malerei ist Empathie. Am deutlichsten wird dies bei seinen Übermalungen von Seiten aus Kunst-, Mode- und Geographie-Bänden. Bildkonstellationen, Inhalte oder Körperhaltungen werden von ihm in knappen, gestischen Pinselstrichen nach- und neuempfunden, wobei das ursprüngliche Bild ent- oder verschlüsselt werden kann. So entstehen abstrakte Kompositionen, die zugleich als mit Gefühlen aufgeladene oder rein formale Kommentare gelesen werden können – zum Bild, zu den Empfindungen und Erinnerungen, die es auslöst oder auch zum Akt des Sehens und Malens selbst. In Kleines Malerei liefert jede Geste, jede malerische Entscheidung Impulse zu neuem Kommentar und zur Schaffung von neuen Metaebenen. Dieses Prinzip setzt sich durch die unterschiedlichsten Werkgruppen und Medien hindurch fort.

Die Formen, die auf Kleines Magazinübermalungen entstehen, werden auf seinen Gemälden auf Holz und PVC seriell wiederholt, erneut nachempfunden und verändert. In Kleines Werk fungieren die Bildträger zugleich wie eine Palette, die Farbmischung entsteht im intuitiven Prozess auf der Arbeit selbst. Eine immer wieder entstehende Grundform ist das Möbius-Band, das keinen Anfang und kein Ende hat. Kleine nutzt diese Form als architektonische Referenz, und thematisiert zugleich das Streben nach räumlicher Tiefe im Bild – die in seinen Arbeiten auch für emotionale oder seelische Tiefe steht.