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Hans Schreiner Wie kaum ein deutscher Künstler hat sich Hans Schreiner mit dem Thema Landschaft auseinandergesetzt und dafür neue Formulierungen gefunden. Über informelle Versuche hinweg entwickelte er seit den späten fünfziger Jahren landschaftliche Visionen. Doch sind es keine surrealistischen Verfremdungen vorgefundener Wirklichkeit, vielmehr sind es Erkundungen der Landschaft. Der vom Künstler selbst benutzte Begriff der „Emotionsräume“ lässt den Brückenschlag zu den Landschaftskompositionen der Romantik zu, in der die Möglichkeit der Erkundung der Landschaft als seelischer Dimension vollzogen wurde. So entstehen synthetische Naturbilder in denen Landschafts-Erfahrung und Ich-Erfahrung sich in der Ordnung und Verletzung auf einer ästhetischen Ebene befinden. Der Aspekt der Versehrung umfasst alles das, was der Mensch der Natur – und damit indirekt sich selber – antut, so Peter Anselm Riedl. Besonders deutlich zeigt sich dies im „Weg der Reste“ in dem Civilisations-Müll und Landschaft mit einander verschmolzen werden und er die Verletzung der Natur im Firmament an Schrunden und der Ockerfarbe sichtbar von Landschaft in Leiblichkeit überträgt.

Herbert Baumann Köpfe, Torsi, Figuren klingen in den Plastiken des Bildhauers Herbert Baumann an. „Antlitz“, „Profile“ oder „Kopfpaar“ sind Themen des Künstlers in Arbeiten aus Stein oder Bronze. Es sind zeichenhafte Andeutungen, die auf den Anlass zurückverweisen. Figur und Kopf in Signeten erinnern nur noch entfernt an eine reale Gestalt, sind sie doch so konzentriert und auf eine extreme Reduktion zusammengefasst, dass nur noch Fläche, Relief und gefilterte Form als Volumen zur Bildlichkeit gelangen. Baumann ist einer der wenigen genuinen Steinbildhauer im Südwesten, der versucht, zur knappsten Form zu gelangen, zu einem äußersten Konzentrat, zu einer Einfachheit, die als Idol um so beredter wird. „Auch Steine sind geboren. Sie verkörpern durch ihre Anwesenheit Urbildliches“, schrieb der Bildhauer. Es sind Scheiben, Köpfe, Torsi, Räder, Ringe, die Gestalten aus Urzeiten vergegenwärtigen, streng und auf das Eigentliche der plastischen Gestalt zusammengefasst. Baumanns Skulpturen der sechziger Jahre wollen die absolute Form, aber auch die Präsenz des Uralten, das als erfahrene Gestalt weiterwirkt. Pressetext

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Herbert Baumann – Hans Schreiner (Stuttgart)