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Die Galerie Elisabeth & Klaus Thoman freut sich sehr zur Ausstellung mit Herbert Brandl in Innsbruck einladen zu dürfen.

Die Ausstellung zeigt neueste querformatige Malerei Herbert Brandls zusammen mit kunstvollen asiatischen Schwertern aus der Sammlung des Künstlers, die titelgebend sind.

Es sind sowohl natürliche Erscheinungen wie Berge und Vulkane des Sehnsuchtsortes Khyberpass wie auch Landschaften der Illusion, die sich an den Seiten dieser Schwerter abzeichnen.
Die japanische Schwertschmiedekunst gilt als eine der ältesten und raffiniertesten Schmiedekünste der Welt. Durch mehrfaches Zusammenklappen und Zusammenschmieden minderwertiger Rohstoffe entsteht ein harter und hochwertiger Stahl, welcher durch vielfaches Falten gehärtet und veredelt wird. Das berühmte japanische Langschwert Katana weist deshalb an seinen Seiten eine zarte, fast schon als poetisch zu bezeichnende Oberflächenstruktur auf, die im krassen Gegensatz zum eigentlichen Zweck des Schwertes steht. Berge, die von Wolken umzogen werden, scheinen in diesen blauen Stahllandschaften auf. Diese optischen Eindrücke sind es, die Herbert Brandl zu seinen neuesten malerischen Expeditionen inspirieren. Es sind nicht die Berge dieser Welt, die ihn anregen. Es ist die Hada, die Klingenseite jener Langschwerter und deren farbige Lichtreflexionen, von denen ausgehend Brandl neue Horizonte schafft. Sie entziehen sich einer physischen Wahrnehmung und faszinieren gerade durch ihre Eigenschaft als Nicht-Ort. Nur durch die Betrachtung erhalten die „Landschaften“ eine reale Dimension, die immer im Schein verharrt.

Mit seiner Werkgruppe der Panoramen, die 2000/2001 entstand, setzte sich Brandl schon einmal mit dem langgestreckten Format auseinander, das das gesamte Gesichtsfeld des Betrachters einnimmt und zum physischen Eintreten und Verweilen in dieser „Landschaft“ einlädt. Die Schwertseitenlandschaften hingegen sind Miniaturen, von denen sich Brandl zu diesen langen schmalen Bildern anregen lässt, Malereien, die landschaftliche Anmutung haben und dennoch abstrakte Kompositionen sind. Die Bilder sind wie Weitwinkelaufnahmen. Auch erinnern Formate von 300 cm x 50 cm nicht zufällig an schmale scharfe Klingen.

Herbert Brandl, geboren 1959 in Graz, seit 2004 Professur Kunstakademie Düsseldorf, lebt und arbeitet in Wien. Seit 1981 internationale Beteiligungen und Einzelausstellungen: u.a. 1986 Hacken im Eis, Kunsthalle Bern und Museum des 20. Jahrhunderts Wien, 1990 Musée d'Art Moderne de la Ville de Paris, 1991 Museum Van Hedendaagse Kunst Gent (Solo), 1992 documenta IX Kassel, 1993 Der zerbrochene Spiegel, Kunsthalle Wien und Deichtorhallen Hamburg, 1998 Herbert Brandl Sezession Secession Wien, 1999 Kunsthalle Basel (Solo), 2002 Herbert Brandl Panorama Kunstraum Innsbruck, 2002 Es gibt kein letztes Bild. Malerei nach 1968 Museum für Gegenwartskunst Basel, 2005 China retour MUMOK Wien, 2007 Österreichischer Pavillon La Biennale di Venezia (Solo), 2008 Die Sammlung, Neue überraschende Einblicke in die Sammlungsbestände Essl Museum Klosterneuburg, 2009 Deichtorhallen Hamburg (Solo), 2010 Malerei: Prozess und Expansion MUMOK Wien, 2010 Berge und Landschaften, Monotypien 2009/2010 Säulenhalle Albertina Wien (Solo), 2012 Herbert Brandl Bank Austria Kunstforum Wien, 2012 Herbert Brandl – Landschaften Sinclair-Haus Bad Homburg, 2012 Landschaften Kunsthalle Emden.