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Kunsthalle Vogelmann

Die Ausstellung „Mit Feder und Farbe“ zeigt einen repräsentativen Überblick über das künstlerische Werk Hermann Hesses (1877-1962). Auch aus seinen Zeichnungen und Aquarellen lässt sich eine sensible Wahrnehmung der Natur und die sinnliche Freude am kreativen Schaffen ablesen; Hermann Hesses Bildwelt schlägt somit einen Bogen zu seinen Texten und vervollständigt sein Werk.

In den meist farbenfrohen Bildern gibt Hermann Hesse zunächst Eindrücke aus seinem Wohnort Bern wieder, aber auch Impressionen von seinen Aufenthalten im Tessin finden sich. Ab 1919 ist es vor allem diese südliche Landschaft, die er darstellt. Das Kunstschaffen ist für ihn von existenzieller Bedeutung: Durch das Malen gelingt es Hesse, Schreibkrisen und Selbstzweifel zu überwinden und Freude am Leben zu gewinnen. Daher spricht aus vielen seiner Bilder die Sehnsucht nach Harmonie und Glück.

Hermann Hesse erprobt dabei unterschiedliche Stile: Darstellungen kindlich-naiv anmutender Landschaften in kräftigen Farben, Auflösung der Bildmotive in geometrische Formen, starke Konturierung der Bildelemente, detailreiche, kolorierte Federzeichnungen. Letztere entstehen in den späten 1920er und 1930er Jahren. Später widmet sich Hesse vermehrt einer Tätigkeit, die er von Anbeginn ausübte: er illustriert Briefe und Gedichthandschriften.

Die zu großen Teilen erstmals öffentlich präsentierten Werke stammen überwiegend aus dem Nachlass von Heiner Hesse (1909-2003), dem mittleren der drei Hesse-Söhne, der eine intensive, aber auch konfliktreiche Beziehung zu seinem Vater hatte. Nach dem Tod Hermann Hesses widmete er sich mit Hingabe der Erschließung des Nachlasses sowie der Publikation von Hermann Hesses Korrespondenz und setzte sich zum Ziel, seinen Vater auch als Maler bekannt zu machen.

Eine Ausstellung des Kunsthauses Stade in Kooperation mit dem Museum Hermann Hesse Montagnola. Konzept: Regina Bucher und Ina Hildburg.

Katalog Zur Ausstellung erscheint ein umfangreich bebilderter Katalog im Hatje Cantz Verlag