press release only in german

Das Museum Moderner Kunst Kärnten widmet sich in einer umfangreichen Personale dem vielschichtigen und facettenreichen Werk von Hermann Nitsch – einem der bedeutendsten und zugleich umstrittensten österreichischen Gegenwartskünstler. Die Ausstellung präsentiert Arbeiten aus sämtlichen Perioden des weitläufigen, jedoch äußerst stringenten Œuvres, in dem letztlich alle Aspekte im Gesamtkunstwerk des Orgien Mysterien Theaters kulminieren, und bezieht sich auf alle Disziplinen und Mittel sinnlicher Ausdrucksform, derer sich der Universalkünstler Hermann Nitsch bedient, um – im Hinblick auf eine Intensivierung und orgiastische Steigerung der Wahrnehmung und Empfindung – alle fünf Sinne zu berühren und in einem exzessiven Gesamterlebnis zusammenzuführen. Der Überblick reicht von frühen malerischen und zeichnerischen Werken der 1950er-Jahre, in denen der Künstler figürliche Darstellungen religiösen Inhalts von historischen Vorläufern wie Rembrandt oder etwa Tintoretto nachempfindet, über die Aktionsmalerei, Schüttbilder und Bildobjekte, bis zu aktuellen malerischen Arbeiten. Ein besonderes Augenmerk gilt der Grafik, die sich von der informellen Zeichnung über die Architekturzeichnungen des Orgien Mysterien Theaters bis hin zum überwältigenden druckgrafischen Werk des Künstlers erstreckt. Einbezogen sind ebenso fotografische wie filmische Dokumentationen wie auch Aktionsrelikte, Musik, skripturale Partituren, Farbskalen und eine Geruchsapotheke, die die Zusammenschau aller Teilbereiche des Gesamtkunstwerks ergänzen. Einen besonderen Höhepunkt bildet die Burgkapelle, die von Hermann Nitsch genutzt wird, um – in geradezu idealtypischer Weise – die eigenen religiösen Werkaspekte vor dem historischen, barocken Freskenschmuck von Josef Ferdinand Fromiller zu spiegeln.

Die Werke der Personale stammen zu einem Gutteil aus dem Besitz des Künstlers, darüber hinaus gibt es zahlreiche Leihgaben von österreichischen und internationalen öffentlichen und privaten Sammlungen

only in german

Hermann Nitsch
Kuratorin: Christine Wetzlinger-Grundnig