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Unter dem Titel „hoch hinaus“ zeigt das Kunstmuseum Thun eine Ausstellung, die sich im weitesten Sinn dem Thema Berg widmet. Dabei wird der Berg nicht im traditionellen Sinn aufs Motivische reduziert, sondern in seiner aktuellen Bedeutungsvielfalt reflektiert. Für die Künstlerinnen und Künstler ist der Berg als wichtiges und symbolbeladenes Motiv der Landschaftskunst Anlass, Sehgewohnheiten zu reflektieren, das Verhältnis von Mensch und Natur sowie den Gegensatz künstlich/natürlich zu hinterfragen, kulturelle Differenzen zu thematisieren, gesellschaftliche Kritik zu üben oder auch persönliche Erlebnisse zu verarbeiten.

Die Ausstellung präsentiert 14 zeitgenössische künstlerische Positionen, wobei verschiedene Arbeiten speziell für die Ausstellung „hoch hinaus“ realisiert werden. Neben der Sicht von Kunstschaffenden aus der Schweiz werden auch Auseinandersetzungen von Künstlerinnen und Künstlern aus anderen Weltregionen gezeigt. Da streut etwa der japanische Künstler Motoi Yamamoto in aufwendiger Feinarbeit ein Labyrinth aus Salz, dessen verschlungene Wege in eine mystische Berglandschaft führen. Das kurdisch-türkische Künstlerpaar Sener Özmen / Erkan Özgen irrt in seiner Videoarbeit auf der Suche nach der renommierten Tate Modern durch unwirtliches anatolisches Gebirge. Franz Gertsch zeigt in einem seiner monumentalen fotorealistischen Gemälde die Bergwelt als Sehnsuchtsdestination junger Aussteiger. Die deutsche Fotografin Sonja Braas trügt unser Auge, indem sie reale Bergansichten und Modellaufnahmen vermischt und so tradierte Sehvorstellungen unterwandert. Demgegenüber sind die Bilder des britischen Malers Neal Tait Repräsentationen persönlicher Landschaftserinnerungen. Der chinesische Künstler Zhang Huan konfrontiert mit seinen Fotoarbeiten die erratische Bergwelt mit Menschen, deren Nacktheit die Verletzlichkeit unseres Lebens spiegelt.

Während der kulturelle Zugang zum Thema oft von Sentimentalität und Rückwärtsgewandtheit geprägt ist, wird in dieser Ausstellung das Sujet in der künstlerischen Aktualität verankert. Der Ausstellungsort Thun hält für „hoch hinaus“ zudem die ideale Kulisse bereit. Dem Publikum ermöglicht die Ausstellung eine anregende Auseinandersetzung mit dem eigenen Lebensraum.

KünstlerInnen: Sonja Braas (D 1968), Diana Dodson (CH 1963), Peter Fischli (CH 1952) / David Weiss (CH 1946), Gabriela Gerber (CH 1970) / Lukas Bardill (CH 1968), Franz Gertsch (CH 1930), Zhang Huan (China 1965), Vincent Kohler (CH 1977), Andres Lutz (CH 1968) / Anders Guggisberg (CH 1966), Sener Özmen (Türkei 1971) / Erkan Özgen (Türkei 1971), Neal Tait (GB 1965), Joël Tettamanti (CH 1977), Christian Vetter (CH 1970), Heike Weber (D 1962), Motoi Yamamoto (Japan 1966)

Publikation Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit zahlreichen Texten (Deutsch/Französisch) und Abbildungen. Herausgegeben von Madeleine Schuppli, Kunstmuseum Thun, und dem Schweizer Alpen-Club

Pressetext

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hoch hinaus
Zeitgenössische Positionen zum Thema Berg
Eine Ausstellung des Kunstmuseum Thun als 23. Kunstausstellung des Schweizer Alpen-Club

mit Sonja Braas, Diana Dodson, Fischli / Weiss, Gabriela Gerber / Lukas Bardill, Franz Gertsch, Zhang Huan, Vincent Kohler, Lutz / Guggisberg, Sener Özmen / Erkan Özgen, Neal Tait, Joel Tettamanti, Christian Vetter, Heike Weber, Motoi Yamamoto