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Der Computer als Werkzeug des Künstlers

Der Ausstellungstitel „poetic justice & digital rights“, dieser spielerische Wörtertausch der Bekundung „digitaler Poesie“ und deren „Rechtsprechung auf Existenzberechtigung durch die Justiz“, zeigt uns: Computerkunst steht, nachdem sich die Fotografie im Bereich zeitgenössischer Kunst seit einigen Jahren etablieren konnte, endlich gleichberechtigt neben traditionellen zeichnerischen oder malerischen Positionen.

Die Rostocker Galerie wolkenbank kunst+räume zeigt neue Arbeiten des in Berlin-Wandlitz lebenden und arbeitenden Künstlers Holger Lippmann. 1960 in Mittweida/Sachsen geboren, Diplomabschluss an der Dresdner Kunsthochschule als Bildhauer, danach Studienaufenthalte in Stuttgart und Paris. In New York wird Holger Lippmanns Interesse auf die neuen Möglichkeiten der kreativen Arbeit am Computer gelenkt. Seit dieser Zeit experimentiert der Künstler als einer der Pioniere der Netzkunst am Computer.

Die neuen Möglichkeiten der so genannten Generativen Kunst entstehen durch geschriebene Computerprogramme. Die Programmierungsanweisungen folgen einem künstlerischen Konzept. Das Ergebnis ist immer überraschend, selten aber im ersten Anlauf für den Künstler befriedigend. Ähnlich wie in der Malerei muss der „richtigen Moment“ zwischen Perfektion und Zerstörung durch Überfrachtung gefunden werden. Das Kunstwerk wird, wie bei der Collagetechnik, am Computer weiter ergänzt, verfremdet oder reduziert.

In der Galerie wolkenbank zeigt Holger Lippmann auf Keilrahmen gespannte, digital bedruckte Leinwände. Neben einem Blumenmotiv, natürlich generativ am PC erschaffen, hängen an den Wänden wundersame Bilder. Zauberei aus einer phantastischen Welt. Auf die Frage „Kann man vielleicht irgendwann ohne Computer keine Kunst mehr machen?“ antwortet der Künstler: „Eine gute Frage! Ich weiß nicht, ob ich noch mit Steinen Feuer machen könnte, ich hab`s noch nie versucht...“. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

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Holger Lippmann
poetic justice & digital rights