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Mit Hubert Schmalix (*1952 in Graz) bietet die Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum einen Überblick über das Schaffen eines Künstlers, der mit Siegfried Anzinger, Alois Mosbacher, Herbert Brandl u.a. zu den wichtigsten Vertretern der „Neuen Malerei“ in den 1980er Jahren zählt und bis heute seinen Weg als Maler konsequent weiterverfolgt. Sein Bild „14 Zigaretten“ (1976) wurde von Wilfried Skreiner zum Initialwerk dieser Richtung in Österreich erklärt, nachdem in der Kunst der 1960er Jahre vor allem konzeptuelle Strömungen und neue Medien wie Film, Video und Fotografie einen Boom erlebt hatten. Nunmehr wandten sich diese Künstler wieder bewusst dem „traditionellen“ Medium der Malerei zu, wobei dabei die Neudefinition der ästhetischen Bedingungen, welche vor allem im Bereich figural-gegenständlicher Tendenzen untersucht wurden, ausschlaggebend war.

Die Auslotung der Möglichkeiten kommt auch in Schmalix’ Werk in einer Abfolge unterschiedlicher Phasen zum Ausdruck. Frühe Arbeiten, vor allem Stillleben, Landschaft, Akt und Porträt, sind von einer gesteigerten Intensität der Farbe und einem expressiven Duktus gekennzeichnet. Mitte der 1980er Jahre nach einer Reise auf die Philippinen wird der weibliche Akt zum dominierenden Sujet. Es sind vereinzelte Figuren in einem flächig dekorativen Stil mit reinen, leuchtenden Farben in der Tradition asiatischer Farbholzschnitte. In den 1990er Jahren erweitert sich Schmalix’ Vokabular durch die Begegnung mit der Westcoast-Malerei: Es entstehen die Christusbilder und die Stadtansichten von Los Angeles. Die Städtebilder folgen einer Geometrie der geordneten Urbanität und weisen in Richtung der Farbfeldmalerei. In seinen aktuellen Arbeiten nimmt Schmalix die Buntfarbigkeit zurück, steigert inhaltlich die lyrische Note und reflektiert neben dem Thema des Stilllebens neuerlich über den weiblichen Akt. Letzterer wird vor allem zum Ausdruck erotischer Phantasien von Fesselungsritualen, die in der Tradition des japanischen Fotokünstlers Nobuyoshi Araki zu sehen sind.

Hubert Schmalix zählt heute zu den international renommiertesten österreichischen Malern. Die umfassende Retrospektive ist nach 1978 und 1986 die dritte Personalausstellung des Künstlers in der Neuen Galerie am Landesmuseum Joanneum. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog im Hatje Cantz Verlag mit Texten von Christa Steinle, Ulrich Loock, Günther Holler-Schuster, Anselm Wagner, Gertrude Celedin und August Ruhs.

Eröffnung: 09. Februar 2007, 19.00 Uhr Kuratorin: Christa Steinle Laufzeit: 10.02. – 15.04.2007

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Hubert Schmalix. Figur und Farbe
Kuratorin: Christa Steinle