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Vierzehn Künstlerinnen und Künstler begegneten dem Ort und der mit ihm verbundenen Geschichte und Symbolik. Die aus dieser Auseinandersetzung hervorgegangenen Bilder, Installationen und Aktionen formten sich zum Kunstereignis "ICH PHOENIX". Der gesamte Raum, das Innen und das Aussen wurde eingenommen. Das Zueinander von Kunstform und Örtlichkeit, das Zusammenspiel der künstlerischen Gestaltung von Raum und Zeit, Licht und Klang, Aktion und virtuellen Welten verdichtete sich zu einem komplexen Geschen. Und doch: In der Unterschiedlichkeit der eingesetzten Medien, der Verschiedenheit der persönlichen Handschriften der einzelnen Künstlerinnen und Künstler entwickelte sich ein Spannungsbogen für individuelle Sichtweisen und Entdeckungen.

Die Werke Unten, im Unterscheibenraum nahm die von Anne und Patrick Poirier realisierte lnstallation "Mundus Subterraneus" die Atmosphäre des Gasometers auf. Mystisch wurden die im Wasser schwimmenden Kontinente schemenhaft durch Fernrohre wahrgenommen. Zum Auftakt auf der Scheibe die Installation von Esther und Jochen Gerz: "Wenn das 20. Jahrhunderten noch einmal stattfände, was würden Sie ändern ?" So lautete ihre über die Zeitung an die Bevölkerung gerichtet Frage. Die Darstellung der über 300 Antworten verknüpfte die Welt der Kunstausstellung mit dem Leben außerhalb. Im weiteren Verlauf begegnete man den überdimensionalen Porträtfotos der "Kinder an der Ruhr'" die die belgische Künstlerin Marie-Jo Lafontaine geschaffen hatte. Als nächstes folgte der Zyklus von Georges Rousses, der mit seinen fotografischen Arbeiten von malerisch überarbeiteten Innenräumen ruinöser Industriegebäude eine eigenartige Reaktivierung dieser architektonischen Relikte erreichte. Erasmus Schröter hatte sich in seinen Fotoarbeiten der letzten Jahre auf die künstlerische Bearbeitung von großen Außenobjekten spezialisiert, die sich selbst überlassen sind. Die hier gezeigten Arbeiten waren die Außenaufnahmen verschiedener stillgelegter Industrieanlagen, die er in den Zwischenraum zwischen Traum und Wirklichkeit einwies. Der Düsseldorfer Thomas Ruff beschließt mit seinem Zyklus von acht Nachtaufnahmen die unmittelbare künstlerische Reflexion des Ruhrgebietes. Ruff hatte in Nachtfotografien vom Dach des Gasometers aus die umliegenden Industrie- und Wohnlandschaft in der für Restlichtaufnahmen typischen grüngelblichen Ausschnitthaftigkeit abstrahiert. Die folgenden drei Arbeiten von Katharina Sieverding verschoben die fotografische Beobachtung in das Intuitive. Ihre ins Malerische reichenden Fotocollagen, als Siebdrucke aufgetragen auf Aluminium- hintergünde, bildeten den Abschluß der auf die künstlerische Fotografie aufbauenden Werkzyklen. Vor dem weiteren Anstieg auf die Manege traf der Besucher noch auf den Stand des Medienkünstlers Hermann Josef Hack. Er verkaufte Parzellen des Himmels über dem Ruhrgebiet, virtuelle Flächen in einer Höhe von 600 Metern gelegen. Stieg der Besucher nun hoch auf die Manege, so beherrschte die interaktive Choreographie von Supreme Particles zwischen der Videoanimation (federführend hier Anna und Michael Saup) und der abstrakten, raumdefinierenden und -bestimmenden Laserarbeit (Ramer Plum) den riesigen Hauptraum darüber. Ein Laserstrahl wurde zum Rückgrat der multimedialen, atmenden und tönenden Großinstallation dieser Künstler, damit aber auch zu dem des Gasometers insgesamt. Über dieser Medieninstallation schwebte an der Decke, hoch über dem Betrachter, ein Kreis doppelter Kugelsegmente, zwischen denen Blitzentladungen vibrierende Licht- und Tonereignisse hervorbrachten. Die Installation der australischen Künstlerin Joyce Hinterding holte sich die notwendige Energie außerhalb des Gasometers über Lichtkollektoren. Die energetische Arbeit der Künstlerin aus Sydney verband die Ausstellung und das Innere des Gasometers mit den Naturkräften des Außen. Pressetext

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Ich Phoenix
mit Anne & Patrick Poirier, Esther und Jochen Gerz, Marie-Jo Lafontaine, Georges Rousses, Erasmus Schröter, Thomas Ruff, Katharina Sieverding, Hermann Josef Hack, Supreme Particles - Anna und Michael Saup, Ramer Plum, Joyce Hinterding, u.a.