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In Zusammenarbeit mit der Galerie The Breeder aus Athen zeigt upstairs berlin neue Ölgemälde des griechischen Künstlers Ilias Papailiakis (Jahrgang 1970), der den aktuellen Aufschwung der jungen griechischen Kunst wesentlich mitgetragen hat. Im Jahr 2001 vertrat der Künstler Griechenland auf der 49. Biennale von Venedig.

Mit seiner von Christa Wolfs Schlüsselroman Kassandra (1983) inspirierten Werksreihe vereint Papailiakis verschiedene kunsthistorische Referenzen mit zeitgenössischem Geschehen. Sinnbildliche Elemente des Manierismus sind neben Zitaten aus flämischen Stillleben ebenso zu finden wie Anleihen bei Peter Paul Rubens. Der Maler vermag den Betrachter durch die aktionsgeladene, archaische Atmosphäre seiner kleinformatigen Gemälde zu fesseln

Die Bildmotive zeigen spannungsreich komponierte Ausschnitte aus einem größeren Geschehen. Ilias Papailiakis taucht seine altmeisterlichen Szenen in erdige Farbtöne, untermalt sie mit dramatischen Lichteffekten und beschwört grausame und hedonistische Bilder vergangener Kulturen herauf.

In seiner Reaktualisierung des Mythos von Kassandra bedient sich Papailiakis der Figur der ungehörten Prophetin, um Angst, Gewalt und kriegerische Auseinandersetzungen sichtbar zu machen. In seinen Szenarien von gejagten Kreaturen, sich windenden Schlangen und geköpften Häuptern drückt Papailiakis die Unvermeidlichkeit brutaler Kämpfe in der Geschichte aus, wodurch er uns in die qualvolle Position der Unheil voraussehenden Prophetin Kassandra versetzt. So bringt Papailiakis die mythische Gestalt auf bestürzende Weise sowohl malerisch als auch ideell der Gegenwart nahe.

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