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Imi Knoebels frühe Laufbahn ist eng mit Joseph Beuys verknüpft, dessen Schüler er war - zusammen mit den Freunden Blinky Palermo und Imi Giese.

Imi Knoebel hat für seine erste Einzelausstellung bei der GALERIE LELONG ZÜRICH neue Arbeiten speziell für die Räumlichkeiten geschaffen. Mit dem Aufbau und der Hängung der Arbeiten findet der künstlerische Prozess der Entstehung der Bilder seinen Abschluss. Seit Anbeginn seiner künstlerischen Arbeit erforscht Knoebel konsequent die „spezifische Beziehung der Farbe zur Form“* und, bis hin zur jetzigen Ausstellung die Eigenschaften von Tafelbildern: wie Fläche, Kante, Format, Struktur und Bildträger sowie das Verhältnis zwischen Objekt und Raum. Seine oft auf Aluminium gemalten Arbeiten bewegen sich auf der Grenze zwischen Bild und Objekt. Während die Oberfläche die Malerei betont, verleihen die aus Aluminium gefertigten Bildträger den Arbeiten einen räumlichen Aspekt.

Die Zusammenstellung eines Bildes ist Ergebnis eines intuitiven Komponierens. Rechteckige, farbige Flächen werden übereinander geschichtet, bzw. nebeneinander gehängt. Innerhalb seiner Bild-Serien werden die einzelnen Elemente zur Erprobung neuer Form-Farbbeziehungen immer wieder neu zusammengestellt, wobei das neu erprobte Gestaltungsschema strikt durchgehalten wird. Dieses geradezu unerschöpfliche Durchspielen von Variationsmöglichkeiten ist, neben Schichtung und Reihung, das grundlegende Gestaltungsprinzip im Werk des Künstlers. Die Bilder einer Serie oder einer Bildgruppe wollen im Zusammenhang gesehen werden, wenngleich sie natürlich auch als Einzelstücke ihre Gültigkeit behaupten. Doch erst im Vergleich zeigt sich die Mannigfaltigkeit in der Einheit: Kolorit und Farbauftrag geben jedem einzelnen Werk seine unverwechselbare Identität, zeigen, dass Imi Knoebel in erster Linie Maler ist.

Knoebel ist ein Magier der Farbe. Er nähert sich dieser über einen langen gedanklichen und experimentellen Prozess. Er sieht sie nicht als illustratives Mittel, sondern betrachtet sie als autonomen Wert – „Farbe – als Form, als Material und als Farbe an sich“. Die scheinbar beliebige Präsenz der nuancenreich gewählten Farbtöne, unterliegt eingehenden Farb-Vorstudien und einem präzisen Kalkül. Dabei achtet Knoebel stets auf die Balance zwischen aggressiver Farbwirkung und ruhigen Elementen, um in der entsprechenden Ausstellungs-Situation Ausgewogenheit und Harmonie zu erreichen, ohne dabei auf Intensität oder Sinnlichkeit zu verzichten. Die subtil eingesetzte Farbe strukturiert die Bildkomposition, erzeugt den Anschein einer klaren geometrischen Ordnung, unterstützt durch die Wahl und Anordnung des Trägermaterials: der Aluschienen und Tafeln oder des Kunststoffpapiers. Die farbigen Flächen zeigen den Pinselduktus, es wechseln matte Oberflächen mit glänzend lackierten. Es entsteht ein vielschichtiges Gefüge, bei dem die Strahlkraft der Farbe einhergeht mit dem Vor- und Rücksprung von Farbfeldern und -streifen die fein an den Rändern aufscheinen, und Farbflächen, die sich zu überlagern scheinen. „Knoebels Bilder sind die materialisierte Idee der Farbe“ *

Es erscheint ein Katalog.

* Zitate aus Max Wechslers Text zu Imi Knoebels Ausstellung in Luzern 1997.

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Imi Knoebel