press release only in german

17. Juli 2022 – 27. August 2023

IMMER FESTE DRUFF
Werke der 80/90er-Jahre aus der Slg. Wilhelm Otto Nachf.

Immer feste druff …

ist eine Ausstellung mit Werken der rheinischen Privatsammlung ‚Slg. Wilhelm Otto Nachf.‘, deren Sammler ungenannt bleiben möchte, um der Kunst und den Künstlern nicht im Wege zu stehen. Ihre Wurzeln liegen im Köln Ende der 80er, Anfang der 90er-Jahre.

1986 öffnete das Kölner Museum Ludwig, zudem befand sich am Josef-Haubrich-Hof seiner Zeit die Kunsthalle und die Buchhandlung von Walther König wurde zur Anlaufstation für den gesamten Kunstbetrieb. Köln fand insofern breite Aufmerksamkeit in der internationalen Kunstwelt. Als 1989 die Mauer fiel und der Bundestag den Umzug von Bonn nach Berlin beschloss, verlegten Kölner Galerien zunehmend ihren Schwerpunkt ebenfalls nach Berlin, wo sich mit der ersten Berlin Biennale 1998 das neue Kraftzentrum etablierte.

Immer feste druff hätte ein gutes Leitmotiv für das Köln der 80er- und 90er-Jahre sein können, das die gesamte Kölner Kunstszene, die zahllosen Ausstellungen, die vielen jungen Galerien, die Abende im Cafe Central und die ausgelassenen Nächte im six pack oder dem Roxy miteinander verknüpft.

Im Kölnischen Kunstverein fanden unvergessliche Einzelpräsentationen statt: u.a. Anna und Bernhard Blume (Trautes Heim. Fotos aus dem wirklichen Leben), Georg Herold (Geld spielt keine Rolle) oder Martin Kippenberger (Heavy Burschi), dann, unter Udo Kittelmann, Antony Gormley (Total Strangers), Carsten Höller (GLÜCK) und Thomas Grünfeld gemeinsam mit Rei Kawakubo (Déformation Professionelle). Künstlerinnen waren damals kaum vertreten. Das änderte sich mit der Galerie von Monika Sprüth, die auch wegen ihrer damaligen malerischen Positionen zu einer zentralen Kontakt- und Anlaufstation wurde. Bei Max Hetzler waren Günther Förg, Albert Oehlen, Werner Büttner sowie Christopher Wool zu sehen und ebenda glich 1991 die Eröffnung von Jeff Koons „Made in Heaven“ einer Art Volksfest mit großer internationaler Resonanz. Im Jahr zuvor, 1990, startete Christian Nagel am Friesenplatz mit Werken von Cosima von Bonin. Nicht weit davon entfernt schloss Paul Maenz seine Galerie mit den Mohn- und Geschichtsbeladenen, bleischweren Kampfbombern von Anselm Kiefer paukenschlagartig, die zur Eröffnung den Schutz vor dem Menschenandrang einen Sicherheitsdienst benötigten. In den Jahren zuvor hatte Paul Maenz die Mülheimer Freiheit aus der Taufe gehoben und zeigte dort Einzelausstellung von Walter Dahn, Jiri Georg Dokoupil und Rob Scholte, dessen Mis en bouteille dans nos caves (1985) das erste Kunstwerk der Sammlung werden sollte. Als zweiter Künstler der Sammlung folgte Georg Herold mit Dürerhase (1984) und in nur kurzen Abständen kamen Werke von Walter Dahn, Günther Förg und Isa Genzken hinzu.

Über die Jahre formte sich bis heute eine Sammlung als ein subjektiver Abdruck der damaligen Kölner Kunstlandschaft, welche nun erstmalig in dieser Form in Haus Mödrath zu sehen ist.

Ergänzt wird die Ausstellung um Künstler und Kunstwerke, die sich diesem Kölner Zeitabschnitt unmittelbar anschlossen und einen wichtigen Schwerpunkt der heutigen Sammlung bilden. Dazu zählen Kai Althoff, John Bock, Gregor Schneider und Thomas Zipp.

Künstlerliste:
Albert Oehlen, Andreas Schulze, Anna und Bernhard Blume, Antony Gormley, Blalla W. Hallmann, Christopher Wool, Fischli/Weiss, Georg Herold, Gregor Schneider, Günther Förg, Hiroshi Sugimoto, Isa Genzken, Jochen Lempert, John Bock, Jürgen Klauke, Kai Althoff, Katharina Sieverding, Marcel Odenbach, Peter Duka, Rob Scholte, Roman Signer, Rosemarie Trockel, Siegfried Anzinger, Sigmar Polke, Thomas Zipp, Walter Dahn