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Die von den Kuratoren der Galerie Fotohof (Kurt Kaindl und Brigitte Blüml) produzierte Ausstellung und Bildband „Durch Österreich“ verstehen sich als fotokünstlerischer Beitrag zu den Republikjubiläen dieses Jahres. Von Inge Morath (1923 – 2002), erster österreichischer Staatspreisträgerin für Fotografie und Mitglied der Agentur Magnum, stammen die SW-Fotografien aus fünf Jahrzehnten, die einen sehr punktuellen aber typischen und sensiblen Einblick in die Österreichische Nachkriegsgeschichte geben. Viele der gezeigten Bilder werden in dieser Ausstellung und Bildband erstmals veröffentlicht. Der kongeniale Text zu Inge Moraths Fotoprojekt stammt von Karl-Markus Gauß. Er war mit der Fotografin persönlich bekannt und betreibt im Text „Österreich – Verspätete Entdeckung„ eine sehr persönliche Österreich – Suche, die ihn in seine Kindheit in Salzburg zurückführt.

Seit Beginn ihrer fotografischen Karriere Mitte der 50er Jahre hat Inge Morath immer wieder in ihrem Geburtsland Österreich fotografiert. Es waren oft größere Fotoprojekte, die sie nach Wien führten, wie etwa ein Bildessay über die Donau, der 1995 als gleichnamiger Bildband publiziert wurde. Dazwischen besuchte sie ihre Eltern in Graz oder zahlreiche Freunde in Wien, darunter viele Künstler, die sie bei diesen Besuchen in ihren Ateliers und Wohnungen portraitierte. In dieser Zeit entstanden aber auch sehr private und persönliche Bilder aus Österreich. Eine letzte größere Arbeit nahm sie kurz vor ihrem Tod im Zusammenhang mit dem Fernsehfilm „Grenzräume“ auf. Sie besuchte die Grenzregion zwischen Slowenien und Österreich, aus der ihre Vorfahren stammten.

Noch zu ihren Lebzeiten entstand der Plan, diese fast 50jährige fotografische Arbeit in einer großen Ausstellung und einem Bildband zusammenzufassen. Die Ausstellung beinhaltet nun wichtige Arbeiten aus allen diesen Projekten. Ihr inhaltlicher Schwerpunkt liegt auf Szenen aus dem Nachkriegsösterreich und dem Lebensalltag der 60er und 70er Jahre, auf dem morbiden wie verklärten Wien mit seinen Originalen wie dem Fiaker und dem Oberkellner. Einen weiteren Schwerpunkt bilden Portraits bekannter Schriftsteller und Künstler wie Fritz Wotruba oder Barbara Frischmuth.

Biografie: Inge Morath wurde 1923 in Graz geboren und lebte mit ihrem Mann, dem amerikanischen Dramatiker Arthur Miller, zuletzt in Connecticut, USA. Nach ersten Arbeiten als Textjournalistin in Wien ging sie 1949 zusammen mit dem Fotografen Ernst Haas nach Paris, um mit der Fotoagentur Magnum zusammenzuarbeiten. Etwas später begann sie ihre eigene fotografische Karriere. Ihre Fotos wurden in Einzelausstellungen bedeutender Museen gewürdigt. 1991 wurde ihr der erstmals vergebene „Österreichische Staatspreis für Fotografie“ verliehen. Sie starb am 30. Jänner 2002 in New York. Über ihre fotokünstlerische Arbeit wurden zahlreiche Bildbände veröffentlicht, wie. „Guerre á la tristesse” (Paris 1955), „Steinberg: Le masque“ (Paris 1966), „In Russia“ (New York 1969), „Russian Journal 1965 – 1990“ (New York 1991) und „Inge Morath. Das Leben als Photographin“ (Wien 1999) und in zahlreichen Einzelausstellungen in großen Museen gezeigt. Die Bildbände „Salzburg – An Artists View“ (Salzburg 1991), „Danube“ (Salzburg 1995), „Portraits“ (Salzburg 1999), die Monografie „Inge Morath. Photographs“, „New York” (Salzburg 2002) und „Venezia“ (Salzburg 2003) wurden in der „Edition Fotohof im Otto Müller Verlag“ herausgegeben.

Pressetext

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Inge Morath: Durch Österreich
Kuratoren: Kurt Kaindl, Brigitte Blüml