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Bereits der Titel greift ein zentrales Motiv der neuen Arbeiten Mittelstaedts auf: Es ist die Idee, dass Unruhe keiner Bewegung bedarf, sondern ein Gegenstand aus sich selbst heraus beim Betrachter Unruhe wecken und stiften kann. Anders als in seinen vorangegangenen Arbeiten lädt der Künstler die Gegenstände also nicht durch die Art der Inszenierung emotional auf. Er sucht vielmehr nach der immanenten Qualität seiner Objekte.

Eine entscheidende Rolle bei dieser Annäherung spielt dabei das Spiel mit der Reflexion – und das in zweifacher Hinsicht: Zum einen gelingt es Ingo Mittelstaedt, Lichtwürfe als eigenständige Phänomene von den Objekten loszulösen. Die Materialien beginnen so, über sich selbst hinaus zu leuchten, verlieren ihre Eindeutigkeiten, oszillieren in einem völlig neuen Bedeutungs-Spektrum. Und zum anderen reflektiert Mittelstaedt seine eigene, von Affinität und Ambivalenz geprägte Beziehung zum Gegenstand: Modelle, die in dramatischen Studio-Inszenierungen eine fast schon beängstigende Unruhe ausstrahlen.

Mittelstaedt (*1978, Berlin) lebt und arbeitet in Berlin. Von 2003 bis 2009 studierte er bei Dörte Eißfeldt an der HBK Braunschweig, wo er derzeit einen Lehrauftrag am Fachbereich Fotografie inne hat. 2010 wird er unter anderem im Rahmen von gute aussichten - junge deutsche fotografie 2009/2010 im Haus der Photographie in den Hamburger Deichtorhallen zu sehen sein.

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Ingo Mittelstaedt
Unruhe und Gegenstand