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In der Wechselausstellung Insane in the Membrane stellen in der Sammlung Philara neun Künstler_innen aus, die Anfang der 1980er Jahre bis Anfang der 1990er Jahre geboren wurden und somit die Schnittstelle zu der Genration der „digital natives“ bilden.

Die Membran bezeichnet eine Trennschicht, die ihren etymologischen Ursprung aus dem Lateinischen Wort membrāna (Häutchen) herleitet. Unsere Haut dient der körperlichen Abgrenzung von Innen und Außen, dem Schutz vor Umwelteinflüssen als auch zur Repräsentation und Kommunikation. In dieser Funktion ist vor allem das Gesicht entscheidender Indikator unserer Gefühlslage und Repräsentanz. In jeder Berührung, die über Haut wahrgenommen werden kann, liegt der Ursprung menschlichen Kontakts und Austauschs. In „Im Schwarm. Ansichten des Digitalen“ konstatiert der Philosoph Byung Chul Han einen durch die Digitalität evozierten Paradigmenwechsel unserer Kommunikationsstrukturen und unserer Wahrnehmung. In Folge dessen würden Inhalte verflachen, eine Narzissifizierung würde sich ausbilden und das Gegenüber auflösen. „Das digitale Medium beraubt der Kommunikation der Taktililität und Körperlichkeit.“

Wie wird der vermeintliche Verlust des Taktilen von Künstler_innen wahrgenommen? Wie verhandeln Sie Formen der Sensitivität und Hülle? Das sind die Fragen, mit der sich diese Wechselausstellung auseinander setzen wird.

Dauer der Ausstellung: 10. November 2018 – 13. Januar 2019 Sammlung Philara

Mit der öffentlich zugänglichen Sammlung Philara hat der Kunstsammler Gil Bronner im Düsseldorfer Stadtteil Flingern ein besonderes kulturelles Angebot für Düsseldorf und die Region geschaffen. Die sich ständig erweiternde Sammlung zeitgenössischer Kunst umfasst aktuell ca. 1400 Arbeiten verschiedener Gattungen wie Malerei, Bildhauerei, Installation, Fotografie und Papierarbeiten. Entscheidendes Merkmal von Philara ist die Gegenüberstellung von lokalem Nachwuchs und etablierten, international agierenden Künstlern. Umgeben von den Galerien, aus denen Bronner über zwei Jahrzehnte hinweg seine Sammlung im Wesentlichen aufgebaut hat, ist der in einem Hinterhof versteckte Ausstellungsort zurückhaltend in die urbane Struktur integriert, ohne von außen seine enorme Größe von 1.700 qm Ausstellungsfläche preiszugeben. Die Mehrheit der Räume mit ihrer beachtlichen Raumhöhe von bis zu 9 Metern ist der rotierenden Präsentation der Sammlungsbestände gewidmet. Neben teilweise eigens für den Ort konstruierten Räumen und Installationen einzelner Künstler, wird ein weiterer Bereich für jährlich bis zu vier Wechselausstellungen genutzt. Neben diesen Ausstellungsaktivitäten finden zahlreiche interdisziplinäre Veranstaltungen wie Konzerte, Lesungen oder Vorträge statt. Das abwechslungsreiche Raumprogramm der Sammlung wird durch das Café Glas Lennarz und eine über 500 qm große Skulpturenterrasse auf dem Dach der einstigen Industriebrache ergänzt.