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Mike Hentz, 1954 in New Yersey Irvington geboren, ist Musiker, Performer, Schauspieler, Medienkünstler, Bildhauer, Fotograf, Grafiker, Installations- und Aktionskünstler und Lehrer (z.Zt. Professur an der HfBK Hamburg). In den siebziger Jahren hat er mit verschiedenen interkulturellen Performances und Aktionen globale Kommunikationsstrukturen offenzulegen versucht. Seit den achtziger Jahren beschäftigt sich Mike Hentz mit den neuen Medien. Er ist Mitbegründer u.a. der Gruppe Minus Delta T und des Ponton European Media Art Lab, Hamburger Zentrale eines Kollektives von Künstlern und Wissenschaftlern. Er war bei zahlreichen Ausstellungen und Festival im In- und Ausland vertreten, u.a. wiederholt mit Gruppenprojekten bei der Documenta in Kassel.

Mit der Gruppe Minus Delta T (Codierte Bezeichnung einer statistisch berechenbaren Zukunft, die vorweggenommen wird) definierte er den Kunstbegriff des "Klimas". Danach ist ein Kunstwerk nicht einfach ein Bild oder ein Objekt, sondern eine authentische Atmosphäre. "Minus Delta T, die beste Band des Abends und für mich einer der besten Live-Auftritte seit Monaten..."(Diedrich Diederichsen 1980 in "Sounds"). Bei dem beschriebenen Auftritt erfreuten die drei Künstler/Musiker/Performer beim Punkfestival "Geräusche für die 80er" das Publikum mit Kreissäge-, Trillerpfeifen- und Violinkonzerten. Der Auftritt endete mit einer handfesten Schlägerei.

"Auf dem Weg zum immateriellen Gesamtkunstwerk im zeitlosen Raum. Ein zentrales Thema unseres Gesamtkunstwerkes ist das Klima, das auf die unterschiedlichsten Ereignisse oder Gegebenheiten zutreffen kann. Das Klima ist und entsteht überall, es steht über dem Material. Es ist intensiv und fördert durch Handlung und Entscheidung Bewußtsein." (Minus Delta T, Arbeitstext zur Arbeitsoper)

"The Bankok-Projekt": "Wir werden einen fünf Tonnen schweren Stein von England in den Himalaya bringen. Einfach so - als größte Performance aller Zeiten", verkündeten die Künstler 1981, druckten und verkauften Aktien, inszenierten Projektvorstellungen und brachen am 1. Mai 1882 in Wales auf. Unterwegs ließen sie den Stein vom Pabst in Rom segnen und auch der Dalai Lama gab eine Audienz. Zur Zeit liegt der Stein bei Neu-Delhi, wann er weitertransportiert wird zu seinem urprünglichen Bestimmungsort Peking, ist ungewiß.

In Hamburg inszeniert Mike Hentz u.a. mit seiner Klasse Parties - dies gehört zum Studium wie die allwöchentlichen Klassenplena - "Schon auf seiner ersten Party unterlief Hentz die Erwartungshaltungen der Gäste; er ließ acht Stunden lang zwölf Sinfonien von Schostakowitsch abspielen. 'Zunächst waren die Leute völlig verunsichert. Aber nach vier Stunden fingen sie an, nach der Musik zu tanzen' "(PRINZ) - und er verläßt auch mal für längere Zeit mit seinen Studenten die Hochschule, z.B. um für ein Jahr auf einem Schiff zu arbeiten, das 1995 vor der Hamburger Fischauktionshalle vor Anker lag.

Das "Treujanische Schiff" war Ausstellungs-, Veranstaltungs- und Kommunikationsort, für eine gewisse Zeit Knotenpunkt in einem Netzwerk, an dem Mike Hentz schon lange arbeitet.

"Das Netzwerk ist die Basis für multikulturelle Ambitionen und zugleich künstlerisches Werkzeug. Weit verstreut arbeiten Künstler und Künstlergruppen, (...)Durch die kollektive Arbeitsweise wird internationale Verständigung möglich und schafft somit eine Basis, um den Herausforderungen an die Kunst im Zeitalter der Informationsgesellschaft gerecht zu werden" (Maria Zinfert über University TV).

Mit PONTON (seit 1986) richteten Hentz und Kollegen ein stationäres Laboratorium ein (seit 1989), in dem Künstler, Studenten und Interessierte hauptsächlich an Sendemodellen für Kunstfernsehen und Kunstradio forschen. Im MOBILE ART PROJECT begeben sich PONTON-Teams als Kulturnomaden als Sammler, Jäger und Sender von Kultur in die entlegensten Gebiete dieses Planeten. Reale und virtuelle Reisen. Unter der Bezeichnung VAN GOGH TV (seit 1986, mehrfach auf versch. Sendern via Kabel und Satelit international im Fernsehen ausgestrahlt) arbeiten Künstler und Künstlergruppen mehrerer Nationen zusammen, die über eine langjährige Erfahrung in unterschiedlichen Disziplinen der Kunst und im Umgang mir neuen Technologien verfügen. VAN GOGH TV arbeitet im Bereich der Ästhetik intermediär an einem Gesamtkunstwerk im öffentlichen, realen und elektronischen Raum.

Dienstag 10.12.96 20.30 Uhr Raum 110 Hardenbergstr. 33; Vortrag: UTOPIEN und wie sie zustande kommen.; Mike Hentz stellt seine Arbeit vor.

Mittwoch 11.12.96 19.30 Uhr Raum 158 Hardenbergstr. 33; Vortrag: Das ODYSSEESYSTEM; anschl.: Einführung zum Workshop

Donnerstag 12.12.96 bis Freitag 20.12.96; Künstlerhaus Bethanien Mariannenplatz; Seminar mit Mike Hentz

Freitag 20.12.96. ab 20 Uhr Foyer Hardenbergstr. 33; Abschlußveranstaltung; Präsentation der Arbeitsergebnisse - Party

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Vortrag und Seminar von Mike Hentz
HdK Berlin (Universität der Künste, Berlin)