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Andrea Fian
wurde 1973 in Feldkirchen in Kärnten geboren. 1994-1999 studierte sie Malerei an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Prof. Prachensky und Prof. Schmalix.
1999 erhielt sie ihr Diplom für Malerei mit Auszeichnung.
Andrea Fian lebt und arbeitet in Graz.
Ausstellungen seit 1997.
Andrea Fian setzt sich mit der Körperlichkeit auseinander: Im Zustand des Seins - aus der Evolution heraus entwickelt. Geschichtet und überlagert werden diese Prozesse des Körpers, der über seine Haltung auch seine Beziehung zur Welt schildert: Wie das Erleben, Erkennen und Tun bestimmend Haltung und Form im Werden und Vergehen ändern, angleichen, auflösen. Abstrahierte Darstellungen aus der Tier- Mensch- und Pflanzenwelt stellt sie dem elaborierten Kunstbetrieb und der Auffassung von Kultur gegenüber. Ihr Zugang zu Formensprache und Farbgebung zeigt Momentaufnahmen des Lebens. Schichtungen, Übermalungen manifestieren Positionen des Körpers in seiner Erlebenswelt voll Freude und Schmerz. Wie weit Haltungen sich vertiefen in ihrer Zuständigkeit der Vermittlung ans Gegenüber und Besitz nehmen von der eigenen Persönlichkeit, lässt sich vordergründig nicht eruieren, wohl aber in ihrer Arbeit angedeutet finden.

Manfred Šafr
wurde 1967 in Wien geboren.    
1985 - 1989 studierte er Visuelle Mediengestaltung (Prof. Peter Weibel) an der Hochschule für Angewandte Kunst, Wien
1986 absolvierte er den Grundkurs "Medienerziehung", Medienzentrum d. Stadt Wien
1985 - 1988 schloss er eine Ausbildung Psychoanalytische Sozialtherapie (Arbeitsgemeinschaft f. Psychoanalyse u. Sozialtherapie, Wien) an.
1991 - 1996 folgte das Studium der  Bildhauerei bei Prof. Bruno Gironcoli mit dem Erwerb des Diploms im Juni 1996 an der Akademie der Bildenden Künste, Wien. 
2009 - 2012 ergänzte Manfred Šafr mit einem Lehramt für Bildnerische Erziehung und Technisches Werken an der Universität für angewandte Kunst / Thema der Diplomarbeit: Facetten-über einige Zusammenhänge von Wahrnehmung, Lernen und Politik (Betreuung Christian Reder) seine Ausbildung.
1984/85 "Werkstatt 7" bildete er eine Ateliergemeinschaft mit Harald Durstmüller, Gerald Heimhilcher, Hannes Hoffmann, Jan Lauth und Wolfgang Ure.
Seit 1985 Ausstellungen, zuletzt 2014 Realisierung: Feistritz : Interpretation - kartografischer RaumkörperAuffen/Stmk - KIÖR
Manfred Šafr arbeitet linear und im Raum. Seine Raumkörper und Installationen erweitern den Menschen in seiner Bezugnahme zur Landschaft. Seine linearen Bilder und Grafiken spielen mit Erfahrungswerten anderer Lebewesen.
Nehmen wir in unserem Fall die Mooreiche*, einen Eichenstamm, der über Jahrhunderte im Moor/Sumpf gelegen hat. Seine feinen Lebensringe verdeutlicht Safr in seiner Bemalung und gräbt einen Totempfahl für die belebte Natur in den Garten.
BetrachterInnen werden anfänglich vielleicht an Claude Levi-Strauss denken, einen emphatischen kulturellen Aufschrei aus den Traurigen Tropen hören, bis sie in Reflexion dieses Ur-Ereignis von Vergänglichkeit wahrnehmen und ihren bescheiden kleinen Einfluss auf Entwicklungen im ökologischen, wie sozio-kulturellen Bereich geltend machen oder verweigern.
Die kraftvollen bunten Zeichnungen in verschiedenen Formaten verdeutlichen noch einmal dieses Wachsen, dieses Vorhandensein, dieses Überleben als ein Symbol der Unvergänglichkeit. Leuchtend wie eine Ziel-Scheibe, deren Mittelpunkt einen Ausgangspunkt für das eigene Leben darstellt. Und vielleicht denkt da die eine oder der andere gar an Rilke:
Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen, die sich über die Dinge ziehn. Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen, aber versuchen will ich ihn ...

* Die Gerbsäure des Eichenholzes geht mit den Eisensalzen des Wassers eine Verbindung ein, wodurch das Holz sehr hart wird und sich stark verfärbt. Das Alter der subfossilen Eichen liegt zwischen 600 und 8500 Jahren. 

Zur Eröffnung spricht der Kulturwissenschaftler und Kunstthistoriker Markus Waitschacher.