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Der Direktor und künstlerische Leiter des Kunstmuseum Ahlen, Burkhard Leismann, und die Kuratorin Dr. Martina Padberg zeigen in der Ausstellung historische Entwicklungen, inhaltliche Bedeutungen, vor allem aber künstlerische Reflexionen zum Thema Baden auf. Präsentiert werden über 150 Arbeiten von 90 Künstlerinnen und Künstlern, u.a. von Pierre Bonnard, Louise Bourgeois, Gustave Caillebotte, William N. Copley, Gregory Crewdson, Edgar Degas, Albrecht Dürer, Eric Fischl, Marie-Jo Lafontaine, Xenia Hausner, David Hockney, Ernst Ludwig Kirchner, Wilhelm Lehmbruck, Édouard Manet, Bettina Rheims, Norbert Tadeusz und Bill Viola.

Die Werke reichen vom späten Mittelalter bis in die unmittelbare Gegenwart und kommen u.a. aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Finnland und den USA, aus großen öffentlichen Sammlungen und aus bedeutenden Privatsammlungen. Gezeigt werden Ölgemälde, Zeichnungen, Druckgraphik, Skulpturen, Fotografien, Videos und Installationen. „Die Ausstellung berührt durch die Vielfalt und Möglichkeiten der spannenden Zwiesprachen von künstlerisch Erlebbarem und initiierter Selbsteinkehr - beim Betrachter wie Künstler“, sagt Burkhard Leismann. „Sie offeriert in ihrer Zusammenstellung ein bislang selten betrachtetes Stück künstlerischer Intimität.“

Berühmte Geschichten aus der Bibel und der antiken Mythologie ranken sich um das Motiv des Badens, so etwa von „Susanna im Bade“, der biblischen Bathseba oder der römischen Jagdgöttin Diana. Momente des verbotenen Hinschauens und des heimlichen Erkennens spielen dabei eine zentrale Rolle. Profane Badeszenen boten den Künstlern seit Dürer die Möglichkeit, den ansonsten verborgenen weiblichen Körper nackt zu betrachten und darzustellen. In der Moderne befragen Künstlerinnen und Künstler bisherige Schönheits- aber auch Moralvorstellungen. Die Intimität der selbstvergessenen Beschäftigung mit dem Körper im Bad führt den Menschen in besonderer Weise zu sich und lässt Reflexionen über die eigene Vergänglichkeit zu. Auch die mit der Nacktheit verbundene Schutzlosigkeit hat Eingang in Bilder gefunden, die Grenzüberschreitungen und Tabubrüche visualisieren.

Wasser diente jedoch seit jeher nicht nur zur körperlichen, sondern auch zur spirituellen oder moralischen Erneuerung. Eingetaucht ins Wasser verliert der Körper seine Schwere und seine Bodenhaftung. In der Taufe, bei der rituellen Fuß- oder Handwaschung reinigt sich der Mensch in seiner körperlich-seelischen Ganzheit. Der Leitgedanke der umfassenden Erneuerung, der sich etwa im Bild des Jungbrunnens ausdrückt, hat bis heute in der Konzeption moderner Wellness-Oasen überdauert und wird ebenfalls künstlerisch reflektiert.

Die Ausstellung wird ermöglicht durch die Firma Kaldewei und die Theodor F. Leifeld-Stiftung, die in Ahlen mit ihrem großen bürgerschaftlichen Engagement einen lebendigen Austausch von Kunst und Kultur fördern.

Zur Ausstellung erscheint im Wienand Verlag ein umfangreicher Katalog (deutsch/englisch) mit Beiträgen zur Kultur- und Kunstgeschichte, zur Badekultur in Japan und im Orient, zum Bad als Tatort im Film und zur Wellness-Kultur.

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intimacy! Baden in der Kunst
Kuratoren: Burkhard Leismann, Martina Padberg

Künstler: Horst Antes, Franko B , Stephan Balkenhol, Willi Baumeister, Max Beckmann, Hans Bellmer, Joseph Beuys, Pierre Bonnard, Karl Bohrmann, Fernando Botero, Gustave Boulanger, Louise Bourgeois, Bill Brandt, Gustave Caillebotte, William N. Copley, Gregory Crewdson, Edgar Degas, Albrecht Dürer, Jean Fautrier, Conrad Felixmüller, Eric Fischl, Marie-Jo Lafontaine, Xenia Hausner, David Hockney, Ottmar Hörl, Katsushika Hokusai, Ida Kerkovius, In Sook Kim, Ernst Ludwig Kirchner, Raimund Kummer, Marie-Jo Lafontaine, Wilhelm Lehmbruck, Maximilien Luce, Édouard Manet, Hermann Pitz, Ernesto Pujol, Bettina Rheims, Emy Roeder, Felicien Rops, Theo van Rysselberghe, Saul Steinberg, Theophile-Alexandre Steinlen, Franz von Stuck, Norbert Tadeusz, Alba D´Urbano, Suzanne Valadon, Bill Viola, Cynthia Westwood, Martin Wöhrl, Ossip Zadkine ...