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Vom 08. Februar bis zum 21. März 2014 zeigt die Galerie Gilla Lörcher I Contemporary Art Berlin mit der Ausstellung „Die BLAUE KLINGE“ die neue Einzelausstellung der 1980 in Hannover geborenen Künstlerin IRIS MUSOLF.

Im Vordergrund der Ausstellung steht das Thema der Kommerzialisierung von Schönheit und Sexualität. Präsentiert werden die jüngst entstandenen Love Doll (Sexpuppen)-Skulpturen der Künstlerin und die Videoarbeit „Becoming it“. Die ausgestellten Arbeiten beschäftigen sich mit der Darstellung und der Aufbrechung von idealen Schönheitsvorstellungen und damit verbundenen, idealisierten sozialen Normen. Die Frage, was steckt hinter der kommerziellen Bildsprache, die uns alltäglich in den Medien begegnet, (oder mit den Worten von IRIS MUSOLF: „Was steckt unter der sauberen Plastikwelt der glatten Oberflächen?“), ist eine zentrale Frage für das Verständnis der ausgestellten Kunstwerke.

Artist statement IRIS MUSOLF: „Mich fasziniert die Funktionalisierung des Körperkultes. Wir sind umgeben von der Anbetung für den unwirklichen Körper und der Simulation von Lust. Ich frage mich warum: Um zu verschleiern? Um das Rauschhafte, Enthemmte, den Ekel vor dem Leib und das Ekstatische zu verbannen? Pornografie ist aus meiner Sicht sicherlich ein Teil davon. “Sex sells. Das ist die Rechtfertigung für alles. Jede Industrie ist Sexindustrie”, so hat es Laurie Penny formuliert. Meine Arbeit ist Ausdruck eines gefühlten kulturellen Traumas, dessen Symptom der Körper ist. Er ist kommerzielle Ressource und industrielles Produktionsmittel. Pornografie verstehe ich als übersteigerte Lust an reibungslosen Abläufen, in denen das intime körperliche Erleben in den Dienst eines Produktionsablaufes zur Gewinnmaximierung gestellt wird. Während dessen verschwinden die Differenzen dieser Körper und werden zu stilisierten Bildoberflächen. Der menschliche Körper wird unter der Verwendung von technischen Möglichkeiten als saubere Folie für kommerzielle Zwecke benutzt.“

Eine Ausstellung, die in ihrer Radikalität und Kompromisslosigkeit absolut bemerkenswert ist. Sie spiegelt nicht nur die Entwicklung der jungen Künstlerin IRIS MUSOLF wider, sondern rückt ebenso gesellschafts- und kulturkritische Themen in den Mittelpunkt.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog in der Edition Galerie Gilla Lörcher mit einem Gespräch zwischen Candice Breitz und Iris Musolf. Im gerade frisch erschienen Buch "Kunst? Ja, Kunst!" von Jean-Christophe Ammann (erschienen im Westend Verlag) wird auch die künstlerische Arbeit von Iris Musolf in einem längeren Beitrag hervorgehoben.

Über Ihren Besuch der Ausstellung, würden wir uns sehr freuen.

Mit freundlichen Grüßen

Gilla Lörcher (Galeristin)

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Iris Musolf
Die Blaue Klinge

Künstler:
Iris Musolf