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Irmel Kamp. Architekturbilder
29. Januar - 23. April 2023
30. Eröffnung: Sonntag, 29. Januar 2023, 12 Uhr

Zur Eröffnung sprechen:
Verena Schloemer, Vorsitzende des Kulturausschusses der Stadt Düren
Dr. Jochen Link, Leiter Referat Visuelle Künste, Provenienz am Ministerium für Kultur und Wissen- schaft des Landes Nordrhein-Westfalen
Anja Dorn, Direktorin Leopold-Hoesch-Museum, Düren
Markus Mascher, Kurator Leopold-Hoesch-Museum, Düren das Leopold-Hoesch-Museum eine groß angelegte Werk- schau der Fotografin Irmel Kamp, die deren künstlerisches Schaffen erstmals umfassend würdigt. Zu sehen ist eine Auswahl an Arbeiten aus den vier großen - (1987- -2006). Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Museum für Photographie Braunschweig und wird begleitet von einem Ka- talog (dt./engl.), erschienen im Verlag der Buchhandlung Walther und Franz König.

Irmel Kamp [*1937 in Düsseldorf, lebt und arbeitet in Aachen und Stäfa (CH)] widmet sich in ihrem künstlerischen Werk Phänomenen regionaler Architekturen. Ausgehend von Begegnungen mit spezifischen Erscheinungsformen insbesondere der europäischen Architekturmoderne schafft sie charakteris- tische Werkgruppen. Dabei geht sie grundsätzlich seriell vor, verwendet ausschließlich Schwarzweißfotografie und wählt stets eine Position, die als öffentlicher Standort den Umraum miteinbezieht, zu- gleich aber die Prägnanz der architektonischen Form markant zum Ausdruck bringt.

Nach einer Ausbildung zur Metallografin, die ihr unter anderem genaue Kenntnisse fotografischer Techniken vermittelte, entschloss sich Irmel Kamp in den 1970er Jahren dazu, als freie künstlerische Fotografin zu arbeiten. Irmel Kamps Interesse an Architektur, architektonischen Strukturen und deren Bedeutung für die Prägung kultureller Landschaften war dabei von Beginn an ihr künstlerischer Impuls.

Seit ihrer Jugend vertraut mit der Region Ostbelgiens erkundete sie später auf zahlreichen Exkursionen die Gegend zwischen Aachen und Lüttich. So entstand ihre erste große Werkgruppe "Zink", die mit Platten aus Zinkblech verkleidete Fassaden ländlicher Architektur zeigt. Lange Zeit unter dem Na- men Neutral-Moresnet beziehungsweise Altenberg bekannt, wurde hier während des 19. Jahrhunderts in großem Umfang Zink abgebaut, das vor allem als einheitliche Bedachung bei den städtebaulichen Maßnahmen Baron Haussmanns in Paris sowie als Werkstoff für zahlreiche Alltagsgegenstände zum Einsatz kam. Und so wurden Zinkbleche auch in unterschiedlichen schindelförmigen Anordnungen zum Schutz der Wetterseiten von bestehenden Wohn- und Nutzbauten im ländlichen Raum Ostbelgiens verwendet und zwar als seinerzeit modernes Bauelement, das die lokale Architektur formal stark prägte. Durch ihre Aufnahmen von Fassaden und Gebäudeensembles, die zugleich die Gegebenheiten vor Ort berücksichtigen und mit ihnen arbeiten, hat Irmel Kamp ein künstlerisches Dokument einer sich aus den Bedingungen des Standorts ergebenden und zugleich einem Gestaltungswillen folgenden Formfindung geschaffen.