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Ein Bach durchquert eine fünfundzwanzig Meter lange Halle, Kontinente heben sich von Kaffeeflecken auf dem Herd ab, ein Haar zeichnet die Erdumrisse auf eine Seife, ein Lavastrom überflutet einen wenige Quadratmeter grossen Raum... Jedesmal scheint die Natur in eine innere Welt, in eine Intimität einzudringen. Tröstend oder bedrohlich, trotzt dieser zutiefst ›irdische‹ Bezug zur Welt der Zeit und wirft einen anderen Blick auf unsere Modernität.

Mittels oft gigantischer Installationen und Skulpturen versammelt Isabelle Krieg die vier Elemente Wasser, Feuer, Erde, Luft, und entlehnt der Natur die Begriffe Energie, Überfluss und Fruchtbarkeit, die jedem ihrer Werke einen Ausdruck ruhiger Kraft verleihen.

Die Installation ›Nichts verloren‹ im Büro DC präsentiert sich als riesige Feuerstelle mit verkohlten Ästen, als erkaltetes Feuer, in dessen Mitte sich, statt Asche, eine Menge funkelnder Spiegelkugeln verschiedener Grössen aneinanderschmiegt, die an die erloschene Glut erinnert. Isabelle Krieg schlägt hier eine doppelte Lesart ihres Werkes vor: Man weiss nicht, ob die Natur gezähmt wurde oder ob es das tägliche, kultivierte Leben war, ein Fest, das in den Naturzustand zurückgekehrt ist. Mit grossem Geschick die Grundsätze Natur und Kultur handhabend, sich ihrer Verschmelzung nähernd, enthält ›Nichts verloren‹ Wunder und Wachtraum. Und wirklich scheint man ›Nichts verloren‹ zu haben mit dieser Vereinigung, mit dieser unwahrscheinlichen Begegnung, ganz im Gegenteil, eine neue Symbolik, voller Poesie, wird hier geboren.

Isabelle Krieg, Jahrgang 1971, lebt und arbeitet in Zürich und Berlin.

Pressetext

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Isabelle Krieg
Nichts verloren
kuratiert von Aurelie Voltz