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Nach Ausstellungen zu Yves Klein und den Nouveaux Réalistes und zum Werk von Rotraut zeigt die hannoversche Stiftung Ahlers Pro Arte / Kestner Pro Arte das Werk von Jacques Villeglé, einem der bedeutenden Pariser Affichisten. Der Begriff (von frz. “affiche” für Plakat) weist darauf hin, dass diese Künstler Plakate sammeln, die durch den Abrieb von Wind und Wetter und durch den Abriss anonymer Passanten eine unverwechselbare Physiognomie erhalten.

Jacques Villeglé, dessen vollständiger Name Jacques Mahé de la Villeglé lautet, kommt 1926 in Quimper zur Welt und studiert Kunst und Architektur in Rennes und Rouen. In Rennes lernt er Raymond Hains kennen, mit dem zusammen er später in Paris fünf Jahre lang (1949-54) gemeinsam Plakate abreißt. Während sich Hains dann anderen Themen zuwendet, fährt Villeglé mit dem Plakatabriss fort.

In der Sammlung der Stiftung Ahlers Pro Arte / Kestner Pro Arte finden sich u. a. exzellente frühe Abrisse Villeglés aus den fünfziger und sechziger Jahren, die sich zu einem eindrucksvollen gesellschaftlichen und künstlerischen Panorama dieser Zeit zusammenschließen. Sie vermitteln in ausgezeichneter Weise, was Villeglé im Rückgriff auf Balzacs comédie humaine als comédie urbaine bezeichnet hat.

Im Zusammenhang mit dieser Ausstellung stellt die Stiftung Ahlers Pro Arte / Kestner Pro Arte auch das von Jacques Villeglé verfasste Buch La Traversée Urbi & Orbi vor, das die Stiftung ins Deutsche hat übersetzen und verlegen lassen. Es geht um die Geschichte des Plakatabrisses aus der Sicht des Künstlers.

Mit über vierzig Arbeiten zeigt die Stiftung Ahlers Pro Arte / Kestner Pro Arte eine umfangreiche Werkschau des in Paris lebenden Künstlers.

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Jacques Mahé de la Villeglé
Jacques Villegle
Ein Plakatabreißer aus Paris / Un Décollagiste Parisien
Kurator: Peter Lipke