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Eröffnung am 16.10.2007 um 20.00 Uhr

Die Galerie Pankow präsentiert in einer ersten Einzelausstellung in Berlin den jungen Künstler Jan Brokof.

Jan Brokof wurde 1977 in Schwedt/O. geboren und hat von 1999 – 2004 an der Hochschule für Bildende Künste Dresden studiert. Bis 2006 war er dort Meisterschüler bei Prof. Ralf Kerbach. Er erhielt 2004 den Grafikpreis der Volksbank Chemnitz sowie das Hegenbarth- Stipendium der Kulturstiftung der Stadtsparkasse Dresden, 2005 den Marion Ermer Preis sowie 2006 das Sächsische Landesstipendium. Jan Brokof lebt und arbeitet in Dresden und Berlin.

Aufgewachsen ist Jan Brokof im östlichen Teil Deutschlands in Schwedt/ Oder. Schwedt wurde als sozialistische Retortenstadt in den 70er Jahren im Zusammenhang mit dem Ausbau des Petrolchemischen Kombinats aufgebaut. Jan Brokof hat in einem dortigen Neubaugebiet seine Kindheit und Jugend verbracht.

In seiner künstlerischen Arbeit setzt es sich auf eine besondere Art und Weise mit seiner Herkunft und der DDR-Plattenbau Realität auseinander. Bereits in seiner Abschlussarbeit an der Hochschule für Bildende Künste Dresden hat er unter Einbeziehung von Originalholzschnitten eine Aufsehen erregende Installation mit dem Titel P2 vorgestellt. P2 nannte sich der Typ Plattenbau, der das Gesicht seiner Heimatstadt Schwedt geprägt hat.

Der Titel „Bilder im Zwischengang“ für die Ausstellung in der Galerie Pankow bezieht sich ebenfalls auf die Besonderheit eines Plattenbautypes. Über einen Mittelgang waren sämtliche Wohnungen erreichbar. Von den Anwohnern wurde dieser Gemeinschaftsflur oftmals als „Galerie“ genutzt, indem Bilder unterschiedlichster Herkunft zur „Verschönerung“ angebracht wurden. Jan Brokofs ist mit seiner Biografie ein Kind der politischen Wende 1989. Der nostalgische Blick auf seine eigene Herkunft ist ihm jedoch fremd. Vielmehr ist Jan Brokof nüchterner Beobachter, der anhand von spezifischen Formen und Ornamenten dem Lebensgefühl der Menschen nachspürt, die heute noch dort leben. Es geht ihm um eine historische Selbstverortung des Ostens in Gesichtern und Emotionen seiner Bewohner und ihren Behausungen. Seine Tusche- und Bleistift-Zeichnungen, Stempeldrucke, Holzschnitte, farbigen Papiercollagen und Häuser-Bilder mit Lack auf Holz zeigen, dass bei dieser Thematik die wahren Gefühle die gemischten sind.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit einem Text von Christoph Tannert.

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Jan Brokof
Bilder im Mittelgang