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Eröffnung: Fr, 27.07.07, 15.00 Uhr!

Der in Antwerpen lebende Jan Fabre entzieht sich mit seinem Werk Kategorisierungen jeglicher Art. Er ist ein Grenzgänger, der sich in unterschiedlichen Feldern frei bewegt. In den letzten 25 Jahren hat er mehr als 30 Tanz-, Theater- und Opernproduktionen zur Aufführung gebracht. Gleichzeitig entstanden unzählige künstlerische Arbeiten, die bereits auf der documenta (1992) und der Biennale von Venedig (1997) zu sehen waren.

In der Ausstellung „Die verliehene Zeit“ kombiniert Fabre ein Konvolut seiner eigenen Projektskizzen, Zeichnungen und „Denkmodelle“ mit einer Auswahl von Fotografien, die befreundete Fotografen von seinen Theaterproduktionen im Probenstadium und bei Aufführungen gemacht haben. Neun Fotografen, darunter Robert Mapplethorpe, Helmut Newton und Carl de Keyzer, haben Fabres Inszenierungen seit den 1980er Jahren in ihren Bildern verewigt. Eine größere Auswahl dieser Fotografien ist hier versammelt. Jeder Fotograf reagiert unterschiedlich auf Jan Fabres Inszenierungen, überträgt das Gesehene in die eigene Bildsprache und verlässt damit den Bereich des Dokumentarischen und den angewandten Bereich einer herkömmlichen Bühnenfotografie.

Die Ausstellung umfasst an die 150 Werke: s/w- und Farb-Fotografien, Buntstiftzeichnungen und objekthafte Raummodelle. Die jüngsten Arbeiten beziehen sich auf das Bühnenwerk, das Jan Fabre im Auftrag der Salzburger Festspiele für den Sommer 2007 erarbeitet: „Requiem für eine Metamorphose“. In dieser „theatralischen Totenmesse mit Schauspielern, Tänzern und Musikern“ stellt Fabre das bei ihm immer virulente Thema der Verwandlung durch den Tod in den Mittelpunkt.

Biografisches Jan Fabre, 1958 als Enkelsohn des berühmten französischen Insektenforschers Jean-Henri Fabre in Antwerpen geboren, begann seine Ausbildung ebendort am City Institute for Decorative Arts und an der Royal Academy for Fine Arts. Schon früh begann er mit Solostücken zu experimentieren, machte sich die verschiedensten Medien und Techniken zu Eigen und präsentierte seine Zeichnungen, Skulpturen und Bühnenstücke auf zahlreichen internationalen Ausstellungen. Ende der 70er Jahre entwickelt er das Konzept "Blaue Stunde": Tücher, Gläser, Möbel sowie ganze Installationen werden durchgängig von einem melancholischen Blau überzogen. In seinen Theaterstücken ab 1980 ist er Autor, Schauspieler, Regisseur, Bühnenbildner und Lichtdesigner zugleich. Seine Tendenz zum Gesamtkunstwerk kulminiert in poetisch rätselhaften Opern wie "Sweet Temptations", 1992, und "Glowing Icons", 1998. Seine Ein-Mann-Shows wurden im Stedelijk Museum in Amsterdam, im Sprengel Museum in Hannover, in der Kunsthalle in Basel, im MUHKA Museum in Antwerpen und in der Schirn Kunsthalle in Frankfurt aufgeführt.

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Jan Fabre
Die verliehene Zeit
museum der moderne rupertinum