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Jan Merta gehört unbestritten zu den bedeutendsten zeitgenössischen Künstlern Tschechiens. Mit einer erfolgreichen Retrospektive wurde seinem Schaffen kürzlich in der Wannieck Gallery in Brno/Brünn (25.9.2009–31.1.2010) gewürdigt. In der Galerie Rüdiger Schöttle zeigt Jan Merta nach Ausstellungen in den Jahren 2006 und 2004 unter dem Titel Geist und Materie nun neue Werke.

Jan Merta konzentriert sich in seinen Arbeiten auf einfache, dem Alltag entnommene Bildmotive, die durch Abstraktion und Entfremdung an Komplexität und Hintergründigkeit gewinnen. In den Vordergrund rückt bei Jan Merta die Maltechnik: transparente, sich im Pinselstrich scheinbar auflösende Alltagsgegenstände oder architektonische Fragmente setzt er vor monochrome oder verwischte Hintergründe. Eine klare Trennung von Motiven und Hintergründen gibt er zugunsten einer vielschichtigen Durchdringung beider Ebenen auf. Fein abstrahierte Details werden mit gegenständlichen Elementen kombiniert, so das klassisch anmutende Bildmotive wie Stillleben, Portraits und Landschaften einen hintergründigen, manchmal humorvollen Anklang und ironischen Unterton erhalten. In den Bildkompositionen spielt die Verwendung der Farbe eine wichtige Rolle: Grelle Farben werden mit dezenten Tönen verknüpft, so dominiert in der Arbeit Ein Europäer das leuchtend rote Gefieder des Greifvogels vor einem Hintergrund aus Rosa-, Grün- und Blautönen.

In seiner Arbeit Echt II finden sich typografische Elemente ebenso wie symbolhafte Zeichen. Der Betrachter benötigt eine gewisse Zeit, das verborgene Thema der Bilder zu erfassen, oft erschließt sich dieses erst durch den Titel der Arbeiten. Hauptwerk der Ausstellung ist die Titel gebende Arbeit Geist und Materie aus den Jahren 2008/2009. Mit einer Größe von 195 x 430 cm wird sie den Ausstellungsraum dominieren. Jan Merta wurde 1952 in Sumperk, Tschechische Republik, geboren. Er lebt und arbeitet in Prag.

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Jan Merta
Geist und Materie